Hallo ihr Lieben,
Danke für eure besorgten Einträge und um euer Mitbangen mit uns - ihr seid ja selber alle mehr als "versorgt" mit euren Lieben
. Mir fehlt manchmal einfach jeder Antrieb zum Schreiben, auch wenn ich es mir immer fest vornehme, schaffe ich es dann oft nicht. Aber heute will ich euch erzählen wie es seit meinem letzten Eintrag weiter gegangen ist.
Mein Mann durfte am Donnerstag vor Pfingsten ziemlich fit nach Hause, aufgepäppelt durch etliche Wundermittel, die in seine Venen geflossen sind. Kaum zuhause, ging es auch schon wieder bergab, jeden Tag ein wenig schlechter. Er hat wieder nichts gegessen, konnte sich kaum eine halbe Stunde auf den Beinen halten und ist mehr oder weniger den ganzen Tag gelegen. Jede Nacht war (und ist immer noch) das komplette Bett durchgeschwitzt, aber er hat nur erhöhte Temperatur - höchstens 37°.
Ich wollte bereits wieder ins Krankenhaus mit ihm, aber er hat sich geweigert und gemeint, er muss ja sowieso am Freitag (also vorgestern), weil da der 2. Zyklus der Chemo angestanden ist. Nachdem er der Dirigent ist, habe ich nach gegeben. Am Donnerstag musste er dann wieder mit dem Cortison beginnen, welches er ergänzend zur Chemo während 3 Tagen nehmen muss und oh Wunder: am Nachmittag wollte er einkaufen gehen - wir reden seit Wochen davon, dass er dringend ein paar neue T-Shirts braucht. Das haben wir dann auch gemacht und er hat dann sogar ein paar Happen gegessen. Auch am Freitag ging es ihm relativ gut, wir sind ins Krankenhaus und nachdem seine Blutwerte im grünen Bereich waren, hat er auch seine Chemo bekommen. Er hat wieder etwas gegessen und am Abend wollte er sogar wieder mal in unsere Lieblings-Pizzeria. Auch dort hat er ein paar Löffel Nudeln verdrückt.
Gestern morgen ging es ihm so gut, dass er mich sogar gefragt hat, ob er mal probehalber seine Hydal weg lassen soll, er würde überhaupt keine Schmerzen verspüren. Das habe ich ihm aber sofort ausgeredet. Auch gestern war er - bis auf 1,5 Stunden zu Mittag den ganzen Tag auf und auch gestern Abend waren wir essen, mit Schwester und Schwager und deren Jungvolk mit Anhang. Das hat ihm so richtig gut getan.
Als wir dann allerdings so um ca. 21:30 h zuhause waren, hat er über starke Magenschmerzen geklagt. Wir sind ziemlich bald ins Bett, er bekam noch Nierenschmerzen dazu, konnte aber doch nach einer Weile einschlafen. Heute war natürlich wieder alles tropfnass geschwitzt und eine halbe Stunde nach seinem Aufstehen musste er sich wieder hinlegen - und da liegt er noch immer. Er ist wieder total schwach, bringt keinen Bissen hinunter, hat starke Rückenschmerzen und leidet still vor sich hin.
Ich hoffe, dass das nur das Chemo-Tief ist, welches ihn in aller Regel immer am Sonntag nach der Freitagschemo überfällt. Sorgen mache ich mir natürlich wieder wegen der Nieren- bzw. Rückenschmerzen - da stand doch im letzten CT-Bericht, dass er neue Herde an den Nierenstielen hat
So genug von uns. Danke, dass ihr mein Gejammer so lange gelesen habt. Ich wünsche euch trotz allem einen halbwegs schönen Sonntag mit euren Lieben.
Liebe Grüße
Edith
@Gitti: es tut mir leid, dass euch der Meer-Aufenthalt nicht den gewünschten Effekt gebracht hat und hoffe sehr, dass deinem Mann geholfen werden kann.
Schön, dass es deinem Papa den Umständen entsprechend gut geht, du hast ja wirklich viele Baustellen im Moment.
@Sylke: Gottseidank kann dein Mann die Chemo halbwegs vertragen. Hoffentlich bringt sie einen durchschlagenden Erfolg. Mein Mann schläft auch sehr viel, die armen geschundenen Körper könnten das alles sonst wahrscheinlich gar nicht mehr aushalten.