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Alt 09.04.2004, 21:48
Gast
 
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Standard Strahlentherapie

Hallo,
bei mir wurde der Hodenkrebs im Februar 2003 diagnostiziert.
Nach der OP und Entfernung des linken Hodens bekam ich schnell die Auskunft, dass es sich "nur" um ein klassisches Seminom gehandelt hatte und die Heilungschancen nahe 100% liegen würden.
Damals bin ich davon ausgegangen, dass die nachfolgende Strahlentherapie unumgänglich sei; kein Arzt hat mich vollständig darüber aufgeklärt, dass sie mehr der Prophylaxe dient; vielmehr verstand ich es so, dass die Bestrahlung eventuell vorhandene, während der CT und sonstiger Untersuchungen nicht entdeckte Absiedlungen bekämpfen sollte.
Ich wurde in 13 Sitzungen mit je 2 Gray, insgesamt also 26 Gray bestrahlt und habe, im gegensatz zu den Berichten der meisten anderen Patienten, die Behandlungen überhaupt nicht gut vertragen.
Ungefähr 1 Stunde nach der ersten Bestrahlung an einem Vormittag wurde mir brechend übel, während ich schon wieder im Büro saß. Meine Freundin, die glücklicherweise in derselben Firma arbeitet, fuhr mich eilends nach Hause, wo ich mich fast 5 Stunden lang alle 15-20 Minuten erbrach und mit Grauen den folgenden 2 Wochen entgegensah. Muss dazu sagen, dass ich Übelkeit und Erbrechen seit meiner Kindheit fürchte.
Am nächsten Tag verschrieb man mir "Vergentan" gegen die Übelkeit, das sich aber als nicht sehr wirksam erwies (2-3 Tabletten täglich, vielleicht unterdosiert?). Immerhin musste ich mich danach nur an drei weiteren Behandlungstagen erneut übergeben. Leichte bis mittelschwere Übelkeit hat mich aber nach jeder Bestrahlung noch vier bis fünf Stunden lang begleitet.
Die Hodenkapsel habe ich auf Anraten der Ärzte übrigens stets benutzt.
Kürzlich hatte ich meine vierte Nachsorgeuntersuchung, die wiederum ohne irgendwelche negativen Befunde ausfiel.
Ich wünsche allen Betroffenen das gleiche Glück.name@domain.de
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