Thema: Wertheim-OP
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Alt 17.01.2006, 18:47
Mills Mills ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP

Liebe Claudia1 und ähnliche Betroffene!
3 1/2 Monate nach meiner Wertheim-OP bin ich (42 Jahre) auf dieses Forum aufmerksam geworden und treffe hier nun - wenn auch nur 'virtuell' - auf Frauen mit ähnlichen Leidensgeschichten und OP-Folgen. Das erleichtert mich ein wenig, denn weder lernte ich während meines 4-wöchigen Klinikaufenthalts eine Frau mit Cervix-CA kennen, noch habe ich jemanden in meinem Bekanntenkreis, der auch nur jemanden kennt mit dieser Erkrankung. (Gestern war ich verblüfft, als sogar meine Gynäkologin in Frankfurt bekannte, keine Patientin mit Cervix-Karzinom in ihrer 10-jährigen Praxis erlebt zu haben - seltsam, oder?).
Die schlichten Fakten:
Ich hatte seit August 2005 mehrfach Schmierblutungen und ging schliesslich Mitte September zur Frauenärztin. Diese überwies mich ins Krankenhaus, wo ich ab dem Tag 4 1/2 Wochen blieb. Noch am selben Tag wurde Cervix-CA bei mir gefunden. Binnen einer Woche nach Aufnahme hatte ich Blasen- und Darmspiegelung und anschliessend die Wertheim-OP (Eierstöcke blieben drin).
Ich konnte wohl von Glück sagen, dass der als aggressiv beurteilte Tumor nicht auf benachbarte Organe übergegriffen hatte.
Im Dezember 05 schloss sich die Nachbehandlung an: 28 Sitzungen Unterleibsbestrahlung + 2x Afterloading (vergangene Woche). In der ersten und letzten Bestrahlungswoche bekam ich parallel eine (leichte) Chemo.
(Wenn es mir nicht immer noch so grausen würde vor den Einzelheiten, könnte ich hier die medizinischen Kennzahlen wie Tumorgrad etc ergänzen, doch ist es mir immer noch sehr unbehaglich meine Krankheitsakte samt Details zu studieren - wer kennt das auch?).
Ich bin mit SPF, also Blasenkatheter, aus der Klinik entlassen worden; (bei der Visite war das medizinische Personal verwundert, dass das Wasserlassen immer noch nicht klappte - und ich kam mir zunehmend unnormal vor).

Was mich inzwischen an manchen Tagen schier verzweifeln lässt, ist meine bestehende Blasenlähmung; ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie sich eine volle Blase anfühlt; (habe bloss bei voller Blase ein voller-Bauch Gefühl, frage mich dann immer, ob das von Darm oder Blase kommt). Wenigstens kann ich über die Harnröhre, als auf natürlichem Wege, kleine Mengen 'ablassen'. Kurz vor Silvester habe ich mich deshalb an meinen Operateur-Arzt gewandt, der mir empfahl, etwa 1 Monat nach Abschluss aller Bestrahlung wieder zu ihm in die Klinik und ggf. zur dortigen Urologie zu gehen. -
Überflüssig zu erwähnen, dass ein aus dem Unterbauch hängender Katheterschlauch nicht gerade erotisierend für mich ist. (Mein Partner sagt zwar, es mache ihm nichts aus, aber ich weiss nicht, ob das stimmt.)

Ich machte mir Vorwürfe, weil ich vor der Diagnose 1 1/2 Jahre keine Abstrichuntersuchung hatte machen lassen. (Wäre mir dann diese OP erspart geblieben? Aber was nützt dieses Hadern..).

Seit der OP bin ich krankgeschrieben und kann mir im Moment nicht vorstellen, wieder ins Büro zu gehen und die Sachen wichtig zu finden, die ich vorher ernst nahm. Naja, vorher gehe ich wohl in die Reha, verspreche mir aber in Sachen Blase wenig davon.
Aber könnte mir jemand eine urologisch spezialisierte Reha-Klinik empfehlen?

Ganz liebe Grüße aus Rhein-Main, und ich freue mich auf Ansprache aus Eurem Kreise!
Mills
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