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Alt 12.10.2005, 23:50
sandra 73 sandra 73 ist offline
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Standard AW: Gliobastom - nicht zu operieren

Liebe Nora,
Andrea hat eigentlich schon geschrieben, was es über das Hospiz zu sagen gibt. Als wir (meine Muttter war damals mit ihren 2 Schwestern und mir dort) das erste Mal da waren, hat mich diese Ruhe und Stille in diesem Haus fast irre gemacht, weil mir das von zuhause so fremd war, später war diese Ruhe genau das, was wir alle brauchten, auch meine Mutter. Sie hatte leider schon nach 2 Tagen vergessen, wie es dort war und wusste nichts mehr von dem Besuch da (vielleicht war es wegen des kaputten Kurzzeutgedächtnisses, vielleicht aber auch Verdrängung) Es gibt dort viele Ehrenamtliche, die sich liebvoll kümmern. Das Hospiz in Kassel hat auch nur 6 Betten. Ich habe in den 3 Wochen, in denen meine Mutter nochmal hier zu Hause war, zur Zeit der Bestrahlung, schon gemerkt, dass ich immer ungeduldiger wurde, weil sie selbst so durcheinander und empfindlich war, innerhalb von 5 Minuten war es zu heiß, habe ich ein Fenstergeöffnet, war es zu kalt, dann sollte ich den Holz/Kohleofen anstellen, dann stank es aber wieder nach Rauch, man konnte es ihr nicht recht machen, das war sehr schwer und deprimierend. Ich habe keine Geschwister, die mir hätten helfen können, nur die Kids. Und sie war ja nach den 3 Wochen nicht mehr fähig aufzustehen, sie wollte weg, fühlte sich selbst unsicher und blieb seitdem ja auch schwerer Pflegefall. Die Fahrt dorthin war kaum auszuhalten, aber es musste sein. Und ich bin dankbar, dass sie dort sein konnte, die haben sich so bemüht, ihr noch jeden Wunsch zu erfüllen. Schau es Dir doch mal an, euer Hospiz, dann warte erstmal, was deiner Mama die Chemo und Bestrahlung bringen. Ich drücke Euch sooo die Daumen..Sandra
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