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Alt 29.11.2004, 22:36
Gast
 
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Standard Mein Papa wird sterben

Hallo Gaby,
es ist so schrecklich hilflos dazustehen und nicht helfen zu können. Diese furchtbare Angst zu haben. Leider habe ich all dies auch schon mitmachen müssen. Mein Paps ist im September letzten Jahres gestorben nach nur 3-monatigem Kampf. Wieviele Stunden bin ich im Krankenhaus gesessen....oft stundenlang nur schweigend neben ihm, hab ihm seine Hand gehalten. Es ist so schwer gewesen zusehen zu müssen wie ihn die Chemo/Krebs dahin richtete. Jetzt bin ich froh, daß ich so oft es ging bei ihm war, bis zum letzten Atemzug. Habe in der kurzen Zeit nochmal ganz intensiv mit ihm gelebt. Habe ihn stundenlang angeschaut wenn er geschlafen hat, um möglichst viel von ihm *aufzusaugen*. Wenn du die Kraft hast verbringe soviel Zeit wie es geht mit deinem Pa. Ich denke man hat im Nachhinein immer das Gefühl nicht genug getan zu haben, oder dem Kranken beigestanden zu haben, das ist denke ich einfach nur eine Reaktion der Verzweiflung. Ich wollte meinen Pa auch nicht gehen lassen, hatte selbst in seinen letzten Stunden am Sterbebett immer noch Hoffnung. Ich musste ihn loslassen, habe gesehen das er sich nur noch gequält hatte. Ich war zu wenig vorbereitet auf das Sterben, hatte mir immer gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Hospiz wurde ich darauf vorbereitet....und das es keine Hoffnung mehr gibt. Vielleicht hilft es dir und deiner Ma Gespräche mit einem Hospizdienst zu führen. Auch dieser Schritt ist schwer, ich weiß. Ich kann aus Erfahrung sagen das mir diese Gespräche sehr gut getan haben.
Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit.
Liebe Grüsse
faith
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