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Alt 26.01.2010, 15:12
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Yvonnchen75 Yvonnchen75 ist offline
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Standard Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....

Hallo zusammen,

jetzt les ich hier schon einige Zeit mit und habe mich jetzt entschlossen (endlich getraut) euch von meinem Mann und mir zu erzählen.

Der Schock kam Anfang März 2009: Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs
Das zieht einem erst mal die Schuhe aus. Erst mal hatten wir alle Hoffnung auf die OP (Wipple?) gesetzt, wo versucht werden sollte den Tumor zu entfernen. Hat aber zu unserem noch größeren Entsetzen nicht geklappt, der Tumor konnte nicht entfernt werden, zu nah –fast schon umschlossen- an der großen Arterie im Bauch dran.

Die Zeit die mein Mann im KH verbracht hatte, habe ich dann zum Informationen sammeln im I-net genutzt. Da wurde mir dann die Tragweite dieser Diagnose erst so richtig klar:
Es kommt einem Todesurteil gleich! Ich war am Boden zerstört.

Übers ganze Jahr hinweg haben wir uns an die Hoffung geklammert dass vllt doch die eine oder andere Chemo Wirkung zeigt, dass der Tumor kleiner wird, evtl. doch noch entfernt werden kann. Hatten auch verschiedene Therapien: Gemza, Oxaliplatin, 5FU, und noch eine – weiß aber nicht wie die hieß... Nur kamen dann, ganz im Gegenteil, Metastasen auf der Leber dazu...

Im November 09 hatten wir dann mit einem anderen Chirurgen gesprochen, der es noch mal versuchen wollte auch etwas aggressiver...Anfang Dezember09 dann die OP, aber leider führte auch die nicht zum erhofften Erfolg.
Danach war mir klar: mein Mann wird sterben, das wird unser letztes Weihnachten/Sylvester (ich heul schon wieder, ist z.Z. fast ein Dauerzustand)
Dann 2 Tage vor Weihnachten die nächste Hiobsbotschaft: Metastasen auf der Lunge :heul:
Er war immer mal wieder etwas kurzatmig, aber wir schoben das immer auf fehlende Kondition.
Immerhin konnten wir dann Weihnachten und Sylvester noch ein bisschen genießen, aber irgendwie war alles anders...
Dann in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar erster schlimmer „Luftnot-Anfall“, morgens direkt ins KH, volles Programm: Sauerstoffgerät, Punktion, Drainagen usw...
Er ist bis Dato im KH. Hatten letzte Woche für eine Nacht versucht ihn nach Hause zu holen, mit allem drum und dran: Krankenbett, Pflegedienst, Palliativ Mediziner usw. aber leider hatte er zu große Angst vor einem Anfall, der dann kam –zwar langsam aber er kam! Am nächsten Morgen zurück im KH, vllt versuchen wir es ende dieser Woche noch mal...
Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....

Bitte entschuldigt wenn mein Geschreibsel etwas nüchtern rüberkommt, aber anders könnt ich gar nicht mehr weiter machen, ich könnte keine geraden Gedanken mehr fassen, ganz zu schweigen vom normalen Alltag. Ich weiß nicht wie ich ohne ihn leben soll, wie ich alles durchstehen soll...frage mich was kommt danach...im Moment ist alles so Irreal: Der Kopf sagt: er wird sterben, find dich damit ab..., aber das Herz schreit: das kann doch nicht sein, das will ich nicht!!!! Am 25.05. ist unser 9. Hochzeitstag....den wird er nicht mehr erleben.
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