Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 12.12.2011, 11:51
Rose_SLO Rose_SLO ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.10.2011
Ort: Slowenien
Beiträge: 30
Standard Mein Mann hat Lungenkrebs - ED 20.07.2011, T4N3M1b

Hallo,

nach längerer Zeit und nach reiflicher Überlegung, melde ich mich doch wieder...

Ich lese ja dauernd im Forum und stelle fest, dass ich nicht mehr ohne das Forum kann...

Tja in der Zwischenzeit wurde die Chemo fortgesetzt in anderer Zusammensetzung und musst dann wieder mitten im 5. Zyklus unterbrochen werden, die Nebenwirkungen waren zu extrem. Gewichtsabnahme innerhalb von 5 Tagen 6kg, Nekrose an der rechten Hand, 24Std. nur schlafen, Übelkeit, Fieber, intensive Sehstörungen, Verwirrtheit und natürlich Schluckauf ...

Das Konsilium entschied sich gegen eine Bestrahlung, da der Krebs zu sehr gestreut hat und eigentlich der ganze Körper bestrahlt werden müsste...

Nun wurde auf Tarceva umgestellt und seit 10 Tagen nimmt er diese ein. Nebenwirkungen: Übelkeit und Erbrechen, KEIN Ausschlag, nichts... Irgendwo habe ich mal gelesen, dass je mehr Nebenwirkungen, bzw. je intensiver der Hautausschlag, desto besser die Wirkung der Tarceva-Therapie?!?!? Ich hoffe und bete...

Mein Mann, meine grosse Liebe, ist nicht mehr der, welcher er war: ein Fels in der Brandung... Ich bin jetzt gezwungen alles selbst zu entscheiden, ob es das Haus angeht, die Kinder, oder oder oder... ich erzähle ihm zwar alles und beziehe ihn in die Entscheidung mit ein, aber er entscheidet nicht, sondern überlässt alles mir und bestätigt dann, dass ich richtig entschieden habe. Ich will nicht, dass er denkt, wir "brauchen" ihn nicht... Auch bei solch banalen Entscheidungen, wie "wann muss unser Jüngster daheim sein, wenn er am Wochenende ausgeht" binde ich ihn mit ein... doch auch hier schaut er mich an und wartet auf einen Vorschlag meinerseits, welchen er dann unserem Sohn mitteilt. Ich versuche ihm immer nicht allzu offensichtlich zu suggerieren,
wie er entscheiden soll, doch oft weiss er nicht weiter und ich muss ihm die Entscheidung die er treffen soll direkt mitteilen.

Francesca hat in ihrem Thread geschrieben, dass sich der alltägliche Umgang mit ihrem Mann zunehmen schwieriger gestaltet und trotz dem Wissen, was die Wesensveränderung verursacht, ist es nicht immer leicht zu ertragen!

Ja, das kann ich für mich auch so bestätigen. Es gibt Situationen, in welchen mich ein Gespräch mit meinem Mann fast an den Rand der Verzweiflung bringen kann. Vor allem, weil sich mein Mann so "plötzlich" verändert hat und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bemühe mich, aber komme oft an meine Grenzen.

Ja -das Leben ist wirklich ungerecht und auch in mir macht sich sehr oft eine solche Wut breit, dass ich aufpassen muss, diese nicht an irgendjemand in meiner Umgebung auszulassen.

Liebe Grüsse

Rosemarie


---------------------------------
Mein Mann: LK ED 20.07.2011 (17.8.11 PET CT-DG: Stadium IV, T4N3M1b)
25.8.11 bis 18.11.2011 (dann im 5. Zyklus unterbrochen)
seit 2.12.2011 Tarceva Therapie

Meine Mum: 1937 bis 21.06.2011 (Herzinfarkt, Dialysepatientin)

Mein Dedi: 1939 bis 22.10.2011 (LK ED Juni 2011 -T3N2M0)

2011 ist NICHT mein Jahr!!!

Mein Bruder: 1959 bis 1974 (starb an einer Lungenentzündung)
Mit Zitat antworten