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Alt 22.09.2006, 21:21
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KHK KHK ist offline
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Standard AW: Behandlungsmethoden bei Gehirntumoren

Hallo,

Seit dieser Woche arbeite ich zum ersten Mal seit einem Jahr wieder. Ich hab aber nicht gearbeitet, weil ich es wegen meines Tumors nicht mehr konnte, sondern weil ich im Leben noch ein paar Reisen machen wollte und über meine Zukunft nachdenken wollte, was ich neben meinem Fulltime Job nicht konnte.
Deshalb hab ich ein Jahr unbezahlten Urlaub genommen, der jetzt leider vorbei ist.

Mit dem Reisen hat es gut geklappt, ob es jetzt eine Atlantiküberquerung auf einer Segelyacht von 20 m war oder mit dem Auto von Kapstadt zu den Viktoriafällen zu fahren... Nur nach Indien oder China bin ich nicht geflogen, weil ich niemanden gefunden habe, um mit mir dahin zu fahren... Und alleine wollte ich da nicht zum ersten Mal hinfahren...

Allerdings war nicht mehr genug Zeit mich intensiv um meine (berufliche) Zukunft zu kümmern... Obwohl das Betriebsklima in meiner Firma immer noch gut ist, ist mir der Job, wie schon vor dem unbezahlten Jahr Urlaub einfach zu langweilig...

Ich war kürzlich auf einer Messe für Alternative Energien und hab da gesehen, dass es da eigentlich noch möglich sein müsste, einem Job zu finden... Hab da auch gemerkt, dass ich in Bereichen wie der Photovoltaik mit Forschern auf einer (technischen ) Ebene diskutieren kann. Aber ich würde eventuell auch gerne im sozialen Bereich oder an Forschungsarbeiten im politischen, sozialen oder wissenschaftlichen Bereich arbeiten... Leider kann ich neben meinem Fulltime Job mich nur begrenzt darum kümmern... Deshalb habe ich beschlossen, dass ich wenn ich in 3 Monaten immer noch nicht viel weiter bin, ich alles hinschmeissen werde und mich in Vollzeit drum zu kümmern, mein Leben zu ändern! Das Leben ist irgendwie zu kurz und zu schade, um nicht dass zu machen, was mir unter anderem auch beruflich Spass macht. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich mit etwas Glück noch einiges in meinem Leben machen könnte. Ich muss es aber wenigstens versuchen, weil es niemand für mich tut! Und das werde ich!

Übrigens ist nächsten Donnerstag meine OP in Köln bei Prof. Sturm genau 2 Jahre her. Das ist für mich schon irgendwie ein kleiner Sieg, da man mir vor der OP gesagt hatte, dass ich wenn ich noch was wichtiges im Leben machen wollte, es in den 6 bis 12 Monaten nach der OP machen solle...

Möchte mich auch bei Susanne (Sani) für so einige Tips bedanken. Hätte ich sonst wohl nur sehr schwierig heraus gefunden. Selbst, wenn sie sich jetzt meist um andere Betroffene kümmert. Klar, ich weiss, dass ich nicht derjeinige bin, dem es am Schlechtesten geht und andere haben Hilfe sicher nötiger als ich!

So weit, so gut erstmal.

Hoff, dass dies einigen auch Mut gibt.

Grüsse,

Kai-Hoger