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Alt 01.06.2005, 14:26
Gast
 
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Monika, Heike und Sigrid!

Nachdem ich nun längere Zeit nichts von mir bzw. uns hören gelassen habe, melde ich mich wieder kurz. Mir geht es weiterhin nicht gut, obwohl es Annie etwas besser geht. Die ganzen Gedanken und Sorgen, dazu nicht ständig bei ihr sein zu können und die Entfernung haben mich die letzten Wochen sehr geprägt und verändert. Dazu gab es mit ihrer kleinen Maus die letzten Wochen auch Probleme, da bei ihr ein Herzgeräusch bei einer Routineuntersuchung festgestellt wurde und es Hoffen und Bangen gab bis zum der Termin der Abklärung in der Kinderkardiologie des Herzzentrums. Allerdings ohne auffälligen Befund und da ist allen ein Stein vom Herzen gefallen. Annie hat dies wieder aufgerapppelt, da sie Angst um ihre Maus bekam. Das war wohl der entscheidende Auslöser, wo es mit Annie wieder aufwärts ging. Und sie wollte wieder Besuch von ihrer Kleinen. Der Zusammenhalt in ihrer Familie ist trotz der schweren Situation erstaunlich. Es geben sich alle größte Mühe, Annie weitestgehend einzuschließen obwohl sie immer noch im Krankenhaus liegt. Sie macht nun wieder Chemotherapie, worauf eine Stammzellentransplantation folgen soll, wofür Annie aber noch zu schwach ist zur Zeit. Sie ist abgemagert und hat eine Magensonde, wobei sie langsam wieder anfängt mit dem Essen. Aber die Essstörung hat sich mehr als psychisches Problem herausgestellt und somit besondere Vorsicht geboten. Außerdem hat sie Schmerzen in Gelenken und im Wirbelsäulenbereich, welche aber durch Medikamente gut in Griff zu bekommen sind. Das teilweise Taubheitsgefühl und Kribbeln in Armen/Händen und Füßen macht mehr zu schaffen. Sie möchte wieder nach Hause und wenn es so weiterläuft, dann wird sie nächste Woche erstmal entlassen. Allerdings wissen wir nicht, wie es dann weitergehen soll, da sie eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung braucht. Ihre Eltern möchten, dass sie erstmal zu ihnen kommt, da sie dort ihrer Tochter auch nahe ist und meine Eltern versuchen würden, dass immer jemand da ist. Aber sie möchte nicht. Ich werde mir erstmal einige Tage frei nehmen (habe wieder genügend Überstunden gesammelt) bzw. per Home Office arbeiten und Annie zur Seite stehen. Ich denke, das braucht sie auch. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das so verarbeite. Ich sehne mir die Zeit zurück, wo wir unsere wenige gemeinsame Zeit so ziemlich glücklich als Familie verbracht haben, Ausflüge gemacht haben usw. Das jetzt ist doch ein großer Unterschied dazu und mir fällt es immer schwerer mit der Situation umzugehen. Mir geht die Kraft zu ende oder vielleicht bin ich dem Ganzen nicht gewachsen. Ob es jemals wieder so unbeschwert wird wie "früher"? Ihre Eltern haben in 1 1/2 Monaten Silberhochzeit, ihre Kleine hat in 2 1/2 Monaten ihren 2. Geburtstag - werden wir dieses noch glücklich und zufrieden zusammen feiern können? Aber das wird wohl erst die Zeit mit sich bringen.

Grüße Arno

P.S. Ich soll euch alle ganz lieb von ihr grüßen.
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