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Alt 06.08.2006, 22:26
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Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: Kleinzeller-BC mit Hirnmetastase

Hallo Andrea U,

bei der Nachkontrolle der Bestrahlungen geht es dem Arzt wohl eher um sein eigenes Budget. Es gibt wohl auch mittlerweile Vorgaben der Krankenkassen, dass nur einmal im Quartal ein MRT in einem Krankenhaus gemacht werden darf, es sei denn, es handelt sich um Notfälle. Die Aussage bekam ich kürzlich im Krankenhaus. Da sollte bei mir ein Schädel MRT und eins von der Halswirelsäule gemacht werden und ich sollte entscheiden, welches ich zuerst möchte und mit dem zweiten sollte ich dann 3 Monate warten oder die Untersuchung in einem anderen Krankenhaus vornehmen lassen.

Mein Lebensgefährte hat auch 30 Gy bekommen, 10 Ganzkopfbestrahlungen und 7 Wochen nach Bestrahlungsende wurde ein MRT gemacht, um zu sehen, wie die Bestrahlungen gewirkt haben. Das ist doch auch wichtig für die weitere Behandlung, denn es gibt nur ganz bestimmte Medikamente, welche die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen und auch auf die Hirnmetas wirken können.
Dass die Nachuntersuchung erst so spät stattfindet, hängt damit zusammen, dass die Bestrahlungen auch noch über das Therapieende hinaus wirken und zu Veränderungen der Metastasen führen können. Uns wurde damals gesagt, dass man erst Genaues nach 6 - 8 Wochen nach Bestrahlungsende durch ein erneutes MRT feststellen kann.

Die erneuten Ausfallerscheinungen bei deiner Mutter können auch Nachwirkungen der Bestrahlungen sein, da neben den Metas auch gesundes Gewebe bestrahlt wird und es dabei zu Schädigungen kommen kann.

Je nachdem, wie lange die Bestrahlungen her sind, würde ich auf einem erneuten MRT bestehen und das ggf auch mit der Krankenkasse abklären.

Die Bestrahlungen sollen / Können zu Verkleinerung und auch zum Verschwinden der Metas führen. Es bleiben dann nur noch Vernarbungen auf dem MRT zu sehen. Je nach Art der Chemo macht es in jedem Fall Sinn, nach Abschluss ein erneutes Staging ( Bestandsaufnahme ) zu machen vom Tumor und den Metas. Um die Ödeme, welche sich um die Metas bilden zu verringern, erhält deine Mutter Kortison. Bestrahlungen können sogar kurzfristig zu einem Anschwellen der Ödeme führen. Daher wird oft auch während der Bestrahlungen eine höhere Dosis Kortison gegeben.

Meinem Partner wurde damals gesagt, dass er nur max. 30 Gy Bestrahlngen bekommen kann und kein weiterer Zyklus Kopfbestrahlungen möglich sei, denn das Risiko, gesundes Gewebe zu schädigen, sei unverhältnismässig hoch.

Offensichtlich gibt es da mittlerweile auch unterschiedliche Ansichten der Kliniken.

Ich wünsche euch alles Gute für die kommende Zeit
Gaby
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