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Alt 06.07.2010, 16:38
Steinbock Steinbock ist offline
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Standard dedifferentiertes Liposarkom


Hallo liebe Forummitglieder

Dies ist mein erster Bericht, nachdem ich ein paar Wochen einfach nur Eure Berichte mitgelesen habe. Erst in einem solchen Forum merkt man einmal, wieviel Sorgen und Leid es im stillen Kämmerlein gibt. Aber auch wie viel Stärke sich bei solchen Schicksalschlägen erfreulicherweise breit macht. Ich wünsche sehr, Euch allen möge eine Wende zum Guten gelingen.

Hier nun mein Steckbrief. Mein Mann, 64 Jahre ist an einem dedifferenzierten Liposarkom, evtl. auch high grade Myxofibrosarkom erkrankt. Der Tumor sitzt etwas oberhalb und seitlich des Knies zum Innenoberschenkel hin. Er hat mittlerweile die Grösse eines grossen Pfirsichs erreicht und hat alle erdenklichen Farben, von dunkelrot bis blau. Er wächst fast wie ein Kegel aus dem Bein heraus. Der Knoten ist nach der Zytologie mit unklarem Bild im März d.J. explosionsartig gewachsen. Eine Biospsie Anfang Juni ergab dann untenstehenden Befund.

Der Chirurg der Chirurgisch-onkologischen Abteilung hat zusammen mit der Onkologin der Radiologie entschieden, zuerst den Tumor 5 Wochen zu bestrahlen und nach einer Karenzzeit von ca. 4-5 Wochen - je nach Verlauf - zu operieren.
Mein Mann hat nun 7 Tage Bestrahlung hinter sich und klagt über heftige Schmerzen, die ohne Schmerzmittel nicht zu bewältigen sind. Es ist eine grosse Belastung für ihn, diesen Tumor tagtäglich in seiner ganzen Grösse und Gefährlichkeit ansehen zu müssen, lieber wäre ihm eine vorherige OP mit anschliessender Bestrahlung gewesen.

Nun meine Frage: hat jemand von Ihnen diese Reihenfolge (zuerst Bestrahlung, dann OP) schon erlebt und wenn ja mit welchem Ergebnis. Meine diesbezügliche Frage an beide Professoren nach dem Weshalb und Warum wurde ausweichend und für mich unbefriedigend beantwortet. Zu erwähnen bleibt noch, dass ein CT der Lunge o.B. war. Vor der OP wird man nochmals ein CT der Lunge machen, weil die Vermutung nahe liegt, dass der Tumor streut.

Herzlichen Dank für ein bisschen Licht ins Dunkle und liebe Grüsse aus der Schweiz. Ein besorgter Steinbock (der die Hörner ein bisschen hängen lässt...)

Und hier die Angaben:
Spindel- und pleomorphzellige, mesenchymale Neoplasie mit fliessendem, faserartigem Wachstumsmuster sowie vereinzelt Nachweis grosser, stark pleomorpher Zellkerne. Immer wieder Nekroseareale. Immunhistochemisch starke nukleäre Positivität für MDM2, schwache fokale Positivität für S100. Negativität für Panzytokeratin, SMA, Desmin, CDK4, CD34, Myogenin. Profilerationsrate (mib1) 30-40%.

Kommentar:
Die nukleäre Expression von MDM2 in einem hohen Prozentsatz der Kerne ist suggestiv auf das Vorliegen eines dedifferenzierten Liposarkoms. Differentialdiagnostisch käme auch noch ein high grade Myxofibrosarkom in Betracht. Der hohe Proliferationsindex, die Tumornekrosen und die geringe Differenzierung weisen auf das Vorliegen eines high grade Tumors (Malignitätsgrad 2-3) hin.[/SIZE]
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