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Alt 13.03.2015, 06:55
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: Pankreaskopfresektion und Angst

Liebe Rudola,

zunächst einmal möchte ich Dir sagen dass ich bewundere wie sehr Du die Meinung Deiner Mutter akzeptierst. Ich finde es richtig von Dir dass Du alle ihre Entscheidungen mitträgst. Als Angehörige ist es schwer in so einer Situation selbstlos zu sein. Das finde ich sehr stark von Dir.
Ich hatte damals ähnliche Gedanken, denn auch bei uns sah es damals so aus, als hätte meiner Mutter Leber- ubd Lungenmetastasen (hat sich dann nicht bestätigt). Ich habe damals auch gesagt dass ich sie unterstütze, egal wie sie sich entscheidet. Und ich dachte damals auch, dass die verbleibende Zeit eventuell durch Chemo zerstört wird wegen der Nebenwirkungen . Man muss nicht immer kämpfen.
Wie bin ich mit der Angst umgegangen? Ich habe versucht, von Moment zu Moment zu leben. Jegliche Blicke in die Zukunft habe ich mir "verboten". Man weiß nicht was passiert, man selber kann ja auch von einem Auto überfahren werden. Also habe ich versucht, die guten Augenblicke zu genießen. Meine beste Freundin zB hat sich ein Leben lang Sorgen gemacht dass ihre Oma stirbt. Nun hat sie selber ein Ovarialcarcinom und die Oma erfreut sich guter Gesundheit. Das was wir gestalten können ist ausschließlich die Gegenwart, was die Zununft bringt weiß niemand. Der Tod ist für uns alle unausweichlich, die Endlichkeit wird uns durch Krebs nur bewusster. Das ist aber auch eine Chance, dass man die zeit gemeinsam bewusster und intensiver nutzt. Ich habe jetzt zB meine Arbeitszeit reduziert um mehr Zeit für sie zu haben. Wir sehen uns so oft wie vorher nie und dafür bin ich auch dankbar.
Jeder Tag, egal wie schmerzhaft, birgt auch immer eine Winzigkeit Glück und danach habe ich täglich gesucht.

Ich wünsche Dir Kraft und ganz viel Glück!!

Jana
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