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Alt 01.08.2011, 08:18
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Danke liebe Sybille, du weißt ja ohnehin besser als ich, wie sich das alles anfühlen muss. Mein Vater hat jetzt die zweite Chemo hinter sich und bisher keine Probleme. er versucht gerade herauszubekommen, was genau er da eigentlich in den Körper gepumpt bekommt. Ja, ihm wird jedes Mal ein Zugang gelegt und dann sitzt er ca. 8 Stunden im Krankenhaus und schaut zu, weh das Zeug in seinen Körper tropft... Nebenwirkungen hat er bisher keine feststellen können bis auf den Haarausfall und die allgemeine Mattigkeit und Müdigkeit.

Allerdings schläft er nachts extrem schlecht seit er von seiner Erkrankung weiß. Immer nur ca. 2 - 3 Stunden und dann ist er wach. Von der Bestrahlung hatte er Verdauungsprobleme, sehr ausgetrocknete Schleimhäute und hat tagsüber viel gedöst.

Er bekommt insgesamt erst einmal 6 Chemos im Abstand von jeweils 3 Wochen. Ich meine, dass nach der 3. Chemo wieder mal ein CT und Röntgenaufnahmen gemacht werden, um zu prüfen, ob das Bronchialkarzinom auf die Medikamente reagiert. Leider ist es ja doch seit 18.04. gewachsen, obwohl es ein langsam wachsendes sein soll. Die Ärzte meinten, ma könne das schwerlich feststellen, ob kleinzellig oder nicht kleinzellig. Du hast vollkommen Recht, das ist für uns ohnehin scheißegal, weil es null Aussagewert hat für uns. Wir haben vom Onkologen auch keine solche Einstufung erhalten wie T4 M2 ... oder eine Prognose. Er meinte sehr mitfühlend, dass es nicht gut aussehe und mein Papa eben ein ca. 5 cm großen Tumor im linken Lungenflügel habe, den man nicht operativ entfernen könne, weil er dann gar keine Luft mehr bekäme. Der allgemeine gesundheitszustand meines Vaters war bis zur krebserkrankung sehr gut für einen 70jährigen. Er ist normalgewichtig, eher sportlich, leidet an Bluthochdruck und war medikamentös eingestellt. Ansonsten leidet er nur an den Spätfolgen eines schlimmen Autounfalls, wobei ihm damals beinahe der kompette Unterschenkel abgerissen wurde. Die Schrauben im Bein und die Narbe machen ihm im Alter zu schaffen. Aber mit Herz, Nieren, Leber etc. ist bei ihm alles in Ordnung. Das ist vielleicht einer seiner Vorteile, ich weiß es nicht, hoffe es aber. Nun wiegt er wieder 68 kg und freut sich diebisch, dass er dem Scheiß-Tumor ein kg abgerungen hat;-)))

Ich kann dir nur empfehlen, deine Psychologin aufzusuchen, wenn du ihr vertraust, denn du brauchst tatsächlich jemanden, bei dem du dich auskotzen kannst und auch mal hemmungslos weinen darfst. Und vielleicht auch mal richtig laut schimpfen! Mir tut das gut! Und es hilft mir halt zu schreiben, weil ich so ein Schreiberling bin:-)

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, sowohl für deine Ma (gib die Hoffnung nicht auf und wenn es schon schlimm kommt,dann sollen sie wenigstens dafürsorgen, dass sie keine Schmerzen haben muss) als auch für deinen Mann!!! Jetzt muss ja mal der Gott da oben ein Einsehen haben!
Alles Liebe, Miriam
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