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Alt 25.04.2012, 20:29
uszatek75 uszatek75 ist offline
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Standard AW: Pankreaskopftumor- Aus Polen

Hallo , ich wollte mal wieder ein Zeichen geben.
Wir haben meinen Papa kurz vor Ostern ins KH gebracht, er sollte erneut einen Stent bekommen- diesmal aus Metall. Der Eingriff ist gut gelungen, die Galle sollte abfliessen. Nach ein paar Tagen sahen wir tatsächlich dass der Ikterus zurück ging - jedoch bekam mein Vater einen juckenden Hautausschlag bedingt durch das verabreichte Antibiotikum. Das war wohl nötig um die Entzündung die bereits an den Gallenwegen entstand in den Griff zu bekommen. Die Ärzte wechselten das Antibiotikum, es ging ihm besser. Langsam kam aber auch noch das Wasser, was sich kontinuierlich von den Füßen bis zum Bauch bewegte. Und es wurde ihm immer öfter übel, er hatte auch gebrochen. aber die Ärzte meinten er soll essen worauf er Appetit hat. Er kämpfte weiter und wir versuchten ihn zu stützen, es keimte eine leichte Hoffnung dass er ein wenig an Lebensqualität gewann und uns dadurch mehr Zeit geschenkt wird. Die Leberwerte sanken, aber nicht so wie erhofft. Am Freitag stellten wir fest, dass die Gelbfärbung wieder zunahm! Die Ärzte machten zwischenzeitlich ein
CT und stellten die Zunahme der Metas in der Leber im Vergleich zur Voruntersuchung. Das Wasser bekamen sie nicht in den Griff- so nahm er jetzt über 3 kg zu- und auch der Entzündungswert stieg. Letzten Montag wurde mein Papa auf die Palliativstation verlegt- dort kann man sich besser um ihn kümmern und die Schmerzen kontrollieren. Am nächsten Tag war er wie aufgeblüht- fröhlich, motiviert, lustig, kämpferisch - auch wenn er unter Einfluss von den Medikamenten etwas anders war. Das war ein herrlicher Tag. Doch am Abend gab es Kartoffelpuffer, auf die er sich so riesig freute- und Stunde später musste er brechen. Die nächsten 2 Tages geprägt Von Schläfrigkeit und Schwäche... Er war da, hörte uns zu und wir hatten das Gefühl der Papa schläft. Ich sprach noch einmal mit dem Arzt, der mir versicherte diese Ausfallerscheinungen kommen nicht von Morphium... sondern von der Leber,' die langsam aussteigt'. In der Nacht zu Freitag wurde er erlöst- soll ohne Schmerzen gegangen sein
Es ist immer noch wie ein Traum- ich wache nachts auf und denke mein Papa ist noch da, nur weit weg und doch holt mich jedesmal die Realität wieder ein..
Es ist so unfair, in der kurzen Zeit sich von einer geliebten Person
verabschieden zu müssen.

Ich wünsche Euch allen auf diesem schweren Weg viel, viel Kraft!!! Und Mut.
Alicja
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