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Alt 22.07.2005, 03:44
Gast
 
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Standard BSDK - weder OP- noch Chemo möglich?

Mein Vater (geb. 1939, Diabetiker, Herzinfarkt vor ca. 10 Jahren, jetzt ohne Herzprobleme) litt seit ca. Ende 05/05 unter folgenden Symptomen: Schwäche, Müdigkeit, hohes Fieber (welches immer rasche auftauchte- jedoch auch schnell wieder verschwand), Schmerzen im Bauch und im Rücken. Er schlief sehr viel, war antriebslos, wirkte depressiv- ging aber nicht zum Arzt.
Vor zwei Wochen fiel uns auf, dass er auffallend gelb im Gesicht war. Er sagte, sein Urin wäre "dunkler als Apfelsinensaft". Letzte Woche wurden seine Leberwerte untersucht, die so hoch waren, dass seine Ärztin ihn am 14.07.2005 Zuhause anrief, er solle sich sofort ins Krankenhaus nach Harburg begeben, da "etwas nicht in Ordnung" wäre. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen seiner Diabetiker-Erkrankung turnusmäßig.

Dort, im Krankenhaus, wurden dann zahlreiche Untersuchungen gemacht (welche, sind mir nicht genau bekannt). U.a. wurde ein Stent gelegt, um Gallenflüssigkeit abfliessen zu lassen. Nach Erscheinen meiner Mutter im Krankenhaus (vor drei Tagen) eröffnete der Arzt die Untersuchungs-Ergebnisse: Mein Vater hätte einen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieser Bauchspeicheldrüsenkrebs wäre von seiner Größe jedoch "an und für sich" kein Problem und so klein, dass er operativ entfernt werden könne. Das eigentliche "Problem" wären jedoch Metastasen an der Leber in einem solchen Umfang, dass man "nichts mehr tun" könne. Weder eine Chemotherapie noch eine Bestrahlung würden Sinn machen. Er hat "Wasser im Bauch und in den Beinen", welches ihm dort in den nächsten Tagen noch entzogen werden soll. Danach könne er nach Hause. Bei Schmerzen soll er sich wieder im Krankenhaus melden, so dass ihm dort etwas gegen die Schmerzen gegeben werden kann.
Eine Prognose zu der möglichen Überlebenszeit wollte der Arzt nicht ansatzweise geben, es wäre jedoch "hoffnungslos".

Ist das alles "normal"? Stirbt es sich so schnell? Oder haben Sie einen Rat für uns bzw.? Warum ist keine Chemotherapie möglich? Oder eine Bestrahlung? So nimmt man meinem Vater - und uns - jede Hoffnung.

Weiß ein Sterbender, dass er sterben wird? Mein Vater ist erstaunlich sachlich, möchte schnellst möglich nach Hause, um seine persönlichen Dinge zu regeln. Er sagt, im KH würde ja nur noch "Belanglosigkeiten" passieren und er wolle "niemandem das Bett wegnehmen" - und es gäbe keinen Grund mehr für ihn, dort zu bleiben. Kann sich da jemand dermaßen sicher sein? Er ist zur Zeit körperlich matt, aber er wirkt dennoch "sehr lebendig".

Ist dies seine persönliche Art, damit umzugehen? Er ist ein sehr verstandesbetonter Mensch, aber dieses "absolute Hinnehmen" verwirrt/erschreckt mich.
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