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Alt 22.07.2005, 09:58
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Standard BSDK - weder OP- noch Chemo möglich?

Hallo Iris

Man kann an BSDK in der Tat sehr schnell sterben, der krasseste Fall, von dem ich gehört habe, war 3 Wochen nach Diagnosestellung. Man kann aber durchaus auch deutlich länger leben, bei meinem Schwiegervater sind es jetzt knapp 13 Monate, allerdings war er bei Diagnosestellung in deutlich besserem Zustand als Dein Vater und sehr viel länger wird es wohl auch nicht werden.

Weiß ein Sterbender, dass er sterben wird? Abstrakt ja, irgendwann. Konkret nein. Meine Tante, kürzlich an Brustkrebs verstorben, ist 14 Tage vor ihrem Tod umgezogen, sie dachte, sie hätte noch mehr Zeit. Mein Schwiegervater hat schon diverse Male geglaubt, dass er stirbt.

Grundsätzlich ist bei BSDK mit vielen Lebermetastasen palliative Behandlung, also Linderung der Symptome, angesagt. Das kann aber durchaus auch eine Chemotherapie umfassen, daher würde ich an Eurer Stelle eine Zweitmeinung eines Onkologen einholen, ob eine Behandlung mit z.B. Gemzar (das ist momentan ein gewisser Standard) tatsächlich keinen Sinn mehr macht. Meinem Schwiegervater hat es zusätzliche Zeit und zusätzliche Lebensqualität gegeben, geheilt hat es ihn nicht. Viele Menschen haben tierische Angst vor Chemotherapie, aber mein Schwiegervater hatte wirklich nur wenig Probleme damit. Bestrahlung jedenfalls bringt nichts, das könnt Ihr abhaken.

In jedem Fall ist es wichtig, sich einen Arzt zu suchen, der sich mit Schmerztherapie auskennt - Palliativmediziner oder Anästhesisten. Die Schmerztherapie muß effektiv sein, sonst ist ein schneller Tod wirklich gnädiger.

Im übrigen seid froh, dass Euer Vater sachlich mit seiner Krankheit umgeht. Das wird Euch allen sehr viel Streß ersparen.

Grüße
Ingrid
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