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Alt 25.04.2013, 21:32
Tulpe77 Tulpe77 ist offline
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Registriert seit: 25.04.2013
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Standard Die Zeit danach....

Hallo ihr Lieben,

seit ca. 1 Jahr lese ich hier immer wieder von eueren Schicksalen.

Bei meinem Vater (61) wurde im Juli 2012 BSDK festgestellt. Dadurch, dass er noch operiert wurde haben wir gehofft, dass wir es schaffen. Die darauffolgenden verschiedenen Chemotherapien waren leider erfolglos. Im Dezember 2012 dann die Diagnose: Metastasen auf der Leber.

Anfang April ist er nach 4 Tagen komaähnlichem Zustand ganz friedlich eingeschlafen.

Allen, die diese Zeit noch vor sich haben, wünsche ich sehr viel Kraft.

Genießt die Zeit, die euch noch verbleibt. Überredet niemanden zu Chemotherapien oder anderen Behandlungen - der Patient weiss wie es um ihn steht.
Informiert euch in Foren, Forschungsberichten, Kliniken usw. Googelt die Fachbegriffe in den Arztbefunden - so könnt ihr erfahren, wie es ungefähr um den Patienten steht. Die Ärzte reden manchmal doch sehr um den heißen Brei. Und denkt manchmal nach, ob das was der Arzt mach, auch richtig sein kann.

Die Zeit des Verabschiedens war für mich sehr sehr wichtig und schön. Einfach für ihn da zu sein, die Hand zu halten oder auch mit ihm zu reden tut sehr gut. Wir haben immer darauf geachtet, dass er Schmerzmittel bekommt, damit er nicht leiden muss - und wir nicht sehen müssen, wie er leidet. Für mich war es auch wichtig keine Dinge offen stehen zu lassen. Ich hatte mit meinem Vater immer ein gutes Verhältnis, wir hatten keine Aussprache mehr nötig. Daher empfehle ich jedem, schiebt keine Dinge, z.B. Diskussionen, Klärung von Streitigkeiten usw. auf die lange Bank. Euch läuft die Zeit weg. Ihr würdet es bereuen Dinge nicht mehr geklärt zu haben.

Jetzt nach 4 Wochen bin ich immer noch sehr traurig. Aber ich "spreche" sehr viel mit ihm - und ab und an schaue ich in den Himmel und lächle ihm zu.

Liebe Grüße

falls ich euch irgendwie helfen kann, lasst es mich wissen
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