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Alt 06.06.2006, 16:36
Benutzerbild von Melanie79
Melanie79 Melanie79 ist offline
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Registriert seit: 31.03.2006
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Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Gisela,

es tut mir sehr leid, dass auch Ihr mit dieser Sch*** Krankheit leben müßt und ich kann sehr sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Auch für uns brach eine Welt zusammen, als mein Vater im Februar '06 die Diagnose SPRK bekam.
Wie ich aus Deinen Zeilen schließe, wurde Dein Mann nicht operiert? Steht eine OP bevor, oder ist der Tumor inoperabel (so wie es leider bei meinem Vater der Fall ist).
Und was meintest Du mit "austrocknen"? Ich habe schon öfter von einer Verkapselung des Tumors gehört (das er also nicht mehr wächst und nicht streuen kann), wobei der Arzt meinem Vater sagte, dass das in der Speiseröhre nicht möglich ist. Deshalb würde es mich interessieren, was es mit dieser Austrocknung auf sich hat. Mir ist klar, dass diese Krankheit sehr individuell ist und man nicht von einem Fall auf den anderen schließen kann. Aber sicher verstehst Du auch, dass man sich an jedem Strohhalm klammert, wenn er auch noch so winzig ist. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Und wie sieht es mit den Leber-Metas aus? Sind sie durch die Chemo verschwunden?

Ich denke mit der Angst muß man leben. Sicher kann jeder hier bestätigen, dass nach der Diagnose nichts mehr so ist, wie es einmal war und die Angst zum ständigen Begleiter wird. Mir geht es nicht anders..allerdings habe ich mittlerweile gelernt damit umzugehen. Anfangs hab ich nur geheult und mir ständig Gedanken darüber gemacht, wie lange ich meinen Vater noch haben werde. Doch nach jeder noch so kleinen positiven Nachricht (und sei es nur ein Kilo mehr auf der Waage gewesen) schöpfte ich wieder Hoffnung und "kämpfte" mit meinem Vater. Sich einigeln und ständig daran zu denken bringt nichts. Ich hab mir immer gesagt, wie mein Vater kämpfen und Mut fassen soll, wenn seine Familie ihn mit der Angst runterzieht? Außerdem war und ist mein Motto: Warum trauern? Er LEBT!! Und das hoffentlich noch ganz viele Jahre.
Ich bin seit dieser schlechten Nachricht verstärkt Arbeit und Hobbies nachgegangen, um mich abzulenken. Mir persönlich hat das geholfen, diese Angst zu verdrängen.
Ich hoffe auch für Dich und Deine Familie, dass ihr lernt, mit dieser Krankheit umzugehen und natürlich wünsche ich Deinen Mann alles erdenklich Gute!
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