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Alt 03.06.2004, 14:16
Gast
 
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Standard Total frustriert!

Hallo Monika,
mein Vater ist vor 1 Jahr verstorben. Ich kann es immer noch nicht fassen. Wie oft habe ich hier in diesen Seiten Hilfe und Rat gesucht, mich an positiven Berichten aufgehängt.
Alles war eine kurze Hölle, 6 Monate. Chemo, Erbrechen, Auf und Ab´s hautnah miterlebt. Wie schlimm das alles ist, wurde mir wirklich erst im Nachhinein bewusst, während dessen ist man im Schock und man kämpft was nur geht.
Im Nachhinein würde ich einiges anders machen. Die Scheiß-Chemo hatte nur dazu geführt, dass er sich in den wenigen Monaten die ihm blieben, verdammt schlecht gefühlt hat und dass er so gehofft hatte, es damit zu schaffen. Selbst wenn die Chemo gegen den Krebs geholfen hätte, wäre alles andere kaputtgegangen. Eine sanfte Chemo hilft eben nicht gegen so eine aggressive Krebsform, eine starke Chemo vernichtet alles! Es war mehr der Kampf gegen die Nebenwirkungen der Chemo, als gegen den Krebs. Ohne Chemo hätte er vielleicht noch etwas vom Leben haben können (trotz Schmerzen und ständigem Erbrechen), und sich langsam mit seiner Situation auseinandersetzen können. Das "Endstadium" wurde ihm desöfteren vorrausgesagt. Einen Tag vor seinem Tod, meinte der Arzt er würde ca. 3 Wochen noch dauern!
Ich gebe dir eine großen Rat (für dich), tu alles was dir vielleicht noch wichtig erscheint, vorallem gib deiner Mutter Liebe und Geborgenheit, soviel du kannst. Ich war Gott sei Dank bis zum letzten Moment bei meinem Vater und kann daher besser damit umgehen. Obwohl ich fast nur ähnliche Berichte kenne, bin ich immer noch davon überzeugt, dass Wunder geschehen und es irgendwann viele Betroffene schaffen werden. Irgendwer fängt damit an. Warum nicht gerade Deine Mutter??
Egal, wie es ausgeht, genieße und nütze die Zeit mit ihr, auch wenn es noch hoffentlich sehr lange ist.
Alles Liebe und vorallem Gute
Anna
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