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Alt 30.09.2009, 17:39
Minimi Minimi ist offline
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Standard AW: mein Bruder hat ein EwingSarkom mit Lungenmetastasen

Huhu an alle!

Puuh, hatten echt ne heftige Zeit. Rolf ist jetzt seit 2 Wochen zu Hause und es geht ihm jeden Tag e bissl besser! :-) Ende der Woche hat er wieder Staging und dann Mitte nächster Woche Besprechung.
Also zur Hochdosis..... ich will ehrlich sein, aber euch keine Angst machen. Aber ich denk es ist wichtig sich vorher drauf einzustellen, dann kann man vielleicht besser mit umgehen.
Also Rolf war insgesamt 3 Wochen in der Klinik, zwischendurch hätt ich gedacht, dass es bestimmt länger dauert.
Er hat wie schon erzählt, Hochdosis mit Melphalan und Etoposit bekommen, 5 Tage Chemo, 2 Tage Pause und am 8.Tag die Stammzellentransplant.
Er war übrigens zu keiner Zeit isoliert, lag im 2-Bett-Zimmer.
Chemo ging einigermaßen, auf das Etoposit hat er e bissl Fieber bekommen, war aber auch ne extrem hohe Dosis.
Die Transplant läuft total easy ab, keine Probleme gehabt- die war Donnerstags- Samstags waren die Leukos schon im Keller. Und ab dem Tag hatte er ne massive Mucositis, aber nicht nur der komplette Mund/Rachenraum sondern der auch der Magen-Darm-Trakt, d.h. er hatte auch Durchfall. Außerdem bekam er Fieber. Schmerztropfen halfen nicht mehr, dann bekam er Palladon-Kapseln. Als das nicht mehr half zusätzlich einen Morphin-Perfusor.
Er bekam zusätzlich versch.Antiobiotika (u.a. gegen Pilze). Das Fieber hielt die ganze kommende Woche an. Er fieberte teilweise bis 40Grad. Essen konnte er seit dem Sa. nichts mehr. Er bekam dann eine paenterale Ernährung- d.h. über die Vene.
Am Donnerstag, also 1 Woche nach Transplant, ging es ihm nicht gut, er hatte hohes Fieber und massive Schmerzen. Man dachte dass der Port vielleicht infiziert wäre und hat ihm einen anderen zentralen Zugang (ZVK) gelegt, damit der Port nicht mehr befahren werden muß. Beim Röntgen (die Lage eines solchen Katheters wird mittels Röntgen kontrolliert) und während jeglicher Belastung ist seine Herzfrequenz immer ordentlich angestiegen und dann haben sie beschlossen, ihn besser zu Überwachung auf die IMC-Station (Überwachungsstation) zu legen.
Dort haben sie sich super um ihn gekümmert. Er bekam dann zusätzlich noch ein Virusstatikum (Aciclovir bei Verdacht auf Herpes-Viren). Letzendlich haben dann die kommenenden Zellen ihr übriges getan. Es ist echt erstaunlich wie schnell sich doch alles verbessert, wenn nur mal Leukos im Kommen sind!
Rolf hatte als "Tiefpunkt" 30 Leukos, 11000 Thrombos und Hb von 7,5. Er hat während dem Aufenthalt 2*Blut (EK's) und 2* Thrombozyten bekommen.
Das ganze hat ihn körperlich schon mitgenommen, er hat zu Hause viel geschlafen und auf der Couch gelegen, aber mittlerweile wirds echt besser.

War echt anstrengend, aber wir wissen ja alle warum wir das tun!
Wenn ihr noch Fragen habt, dann meldet euch!



LG Minimi :-)
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