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Alt 27.08.2006, 16:09
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Frederik Frederik ist offline
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Registriert seit: 30.04.2005
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo zusammen!


Auch bin als Angehöriger (49 J.) mit im Boot. Wir haben zwei erwachsene Kinder. In erster Linie schreibe ich im Thread "Ein langer Abschied und das rauf und runter". Da wir auch "mitten drin" stecken, möchte ich unsere Situation mal etwas ausführlicher beschreiben.


2004 hat man bei meiner Frau (ebenfalls 49 J.) „Nerventumore“ diagnostiziert. Im Juni 2004 wurde eine großer Tumor aus der Schulter entfernt. Leider haben einige Nervenstränge (trotz Einsatz einer zu genannten Bioschiene) darunter gelitten. Die extremen Bewegungseinschränkungen des linken Armes können nur durch ständiges Training und Übungen mit dem Krankengymnasten einigermaßen in Grenzen gehalten werden. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese Tumorart direkt zu behandeln. Über Nervenschmerzen, die nur mit speziellen Medikamenten einigermaßen in den Griff zu bekommen sind, will ich gar keine Worte verlieren.


Im Juli 2005 wurde während einer OP Krebszellen aus der Brust entfernt. Und nun soll in der nächsten Woche ein weiterer Eingriff (Unterleib) gemacht werden. Allerdings hat sich in den letzten Tagen ihr Zustand stark verschlechtert und nun Anzeichen auf Störungen im Kopf auftauchen. Auch dieses wird in den nächsten Tagen untersucht werden müssen.


Unter diesen Eindrücken versuchen wir das Leben mehr oder weniger zu meistern, mit den entsprechenden Höhen und Tiefen (gerade sehr tief). Mir hilft zwar meine ehrenamtliche, seelsorgerische Tätigkeit im täglichen Leben (auch hin und wieder mit Schwerkranken und Sterbenden), doch die persönlichen Leiderfahrungen sind doch wesentlich intensiver.


Auch wenn man sich manchmal nicht mal in der Lage fühlt hier zu schreiben - es ist gut, dass es dieses Forum gibt!


Frederik
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Du kannst Deinem Leben nicht mehr Stunden, Tage, Monate oder Jahre geben – Du kannst Deinen Stunden, Tagen, Monaten und Jahren aber mehr Leben geben!
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