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Alt 10.12.2010, 10:00
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: mein Papa gibt auf

Liebe Tatjana,

Meine Vorschreiberinnen haben eigentlich alles wichtige schon gesagt. So schwer es fällt, es ist das Leben deines Vaters und er allein darf entscheiden, wann er gehen möchte. Wir können nicht in die Kranken hinein sehen, wir werden nie genau wissen, wie sehr sie unter den Schmerzen und unter dem Gefühl leiden, nie mehr gesund werden zu können.

Ich glaube, irgendwann macht jeder unheilbar Kranke seinen persönlichen Frieden mit dem Tod - das ist der Zeitpunkt, an welchem ihm die Aussicht auf ein friedvolles Ende aller Qualen verlockender erscheint als ein aussichtsloser Kampf nur um diese ganze Pein noch etwas zu verlängern.

Der Tod kann auch freundlich kommen
zu Menschen, die alt oder krank sind,
deren Hand nicht mehr festhalten will,
deren Augen müde wurden,
deren Stimme nur noch sagt:
Es ist genug.

Hilf deinem Papa damit, dass du auch weiterhin für ihn da bist und mach ihm keine Vorwürfe - trag seine Entscheidung mit, auch wenn dir dabei fast das Herz bricht. Das ist der letzte Dienst, den du ihm erweisen kannst.

Ich drück dich ganz fest und wünsche dir alle Kraft der Welt.

LG Edith
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