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Alt 24.09.2008, 10:03
braunaeugchen braunaeugchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo an euch alle,

ich bin sehr froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin und endlich ein paar Leute in meinem Alter gefunden habe, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung und Gedanken dazu schreiben würdet.

Ersteinmal kurz zu mir:
Ich bin 26 und in den letzten Zügen meines Studiums. Meine Mutter hatte vor einem Jahr Brustkrebs, dann kam die ganze Palette (OP, Chemo, Strahlen) jetzt wurden Lebermetastasen festgestellt und ich fange schon mal an mich darauf einzustellen, dass jetzt alles wieder von vorne los geht.

Das Spezielle an meiner Situation: Meine Mutter lebt alleine, ich bin Einzelkind, der Freundes- und Bekanntenkreis meiner Mutter ist ebenfalls extrem überschaubar.
Zum Glück ist unsere Situation noch vergleichsweise gut: Meine Mutter hat bisher alles recht gut vertragen, ist schmerzfrei und kann noch alles selber machen.
Trotzdem: Wenn sie jemanden braucht (zum Zuhören, Mitgehen, Abholen, Dasein,...) bin nur ich da.

Zum einen mache ich mir Sorgen um meine eigene Belastbarkeit (besonders, wenn sich die Situation irgendwann vielleicht einmal verschlechtert).
Zum anderen hatte ich gerade so eine Lust bekommen, nach der langen Lernerei endlich ins eigene Leben zu starten. Ich war seit der Trennung meiner Eltern (da war ich 13) immer für meine Mutter da und musste mir später einen eigenen normalen Freiraum, die Ablösung von zu Hause, stark erkämpfen. Meine Mutter klammert halt auch sehr.
Jetzt, da sie Krebs hat - schon zum zweiten Mal - fühle ich mich so schuldig bei den Gedanken, dass ich doch endlich frei sein und mein Leben gestalten will.

Natürlich will ich für sie da sein !!! Ich liebe sie auch und möchte sie nicht verlieren!!!
Aber ich kann nicht den Job von nicht vorhandenen Lebenspartnern, Geschwistern, Freunden mit machen... oder doch???

Es würde mir sehr helfen zu lesen, was ihr darüber denkt.
Vielleicht ist jemand von euch in einer ähnlichen Situation - wie macht ihr das?

Ich schicke euch allen viel Kraft.

Viele Grüße
Anna