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Alt 02.01.2009, 21:28
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Registriert seit: 28.06.2008
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Standard AW: Meine Schwester hat BSDK

Hallo liebe Queeny,

wenn die Nebenwirkungen so schlimm sind, dann hoffe ich einfach ganz doll für euch, dass die Wirkung auf den Tumor und die Metas auch ganz schlimm ist!!! Er soll schrumpfen, sie sollen sich verziehen und Ruhe halten!
Ich hoffe, deine Schwester kommt sowohl physisch auch als psychisch auf die Beine...
Ist jetzt, da Thrombose, auch noch Macumar angesagt? Ihr bleibt aber auch nichts erspart.

Hier sieht es nicht gut aus, es wurde heute erstmals von einem metastasierten Pankreaskarzinom gesprochen, also das, was ich schon seit längerem befürchte, weil es ihm einfach zu schlecht geht und er auch in der Chemopause nicht auf die Beine kam. Der Tumor wächst, sonst würde nicht mehr und mehr Gewicht, Muskelmasse usw. abgebaut werden, obwohl er essen kann.
Ich schreibe das hier und tobe innerlich; ich bekomme nicht klar, dass ich weiß, was das heißt und nicht daran denken will, was das heißt. Das ist inakzeptabel, ich will das nicht, das soll nicht so sein- und kann nichts, absolut nichts dagegen tun. Ich ertrage diese Vorstellung nicht und meine Mutter erst recht nicht. Zum Glück habe ich jetzt Urlaub und kann jeden Tag wenigstens vorbei schauen. Am Mittwoch wird nochmals untersucht, am Freitag wird ein Port mit Rücklauf- Ventil gelegt, weil das Einstechen der Nadeln jedes Mal eine Tortour ist. Dies geschieht unter Narkose, danach muss er für ein paar Stunden im KH bleiben. Wenigstens kann ich dann fahren und meine Eltern direkt vorm KH einsammeln, Parkplatz ist dort Luxus. Ich könnte gerade schier wahnsinnig werden und mir graut vor der Nacht...
Ich hoffe einfach, bis morgen habe ich mich ein wenig gesammelt.

Schön, wenn man auf derart empathische Ärzte trifft...mit dem Charme einer Zahnprothese bekommt man dann Unverdauliches serviert und wird damit stehen gelassen! Fachliche Professionalität nehme ich gerne an, aber das schließt nicht gleich jedwegliche Sensibilität nicht aus!
Ich hoffe, deine Schwester hat sich von diesem verbalen Nackenschlag erholt- als wüsste sie nicht, wie ernsthaft krank sie ist,gerade deshalb braucht sie solche Hämmer am allerwenigsten. Natürlich müssen wir uns bewusst sein, das Krebs kein Schnupfen ist, aber wir können doch nicht gleich jede Hoffnung fahren lassen! Dann wäre der Kampf schon verloren, bevor er richtig begonnen hat und deine Schwester braucht doch gerade ein bisschen psychische Stabilisierung!
Ich hoffe so sehr für euch, dass das nächste Staging zeigt, dass der Tumor weiter schrumpft und alles, was er mitbringt, sich auch zurück zieht!!!

Mein Stiefvater hat heute auch Chemo bekommen, danach lag er flach.
Ich hoffe einfach, dass es doch wieder ein "Auf" gibt....

Wie lange soll deine Schwester jetzt noch im KH bleiben?
Wie kommst du klar im Moment? Ich denke, du bist da ähnlich strukturiert wie ich: Wenn es gilt, funktionierst du, bist ruhig, der Mediator zwischen allen und der Fels in der Brandung... aber wenn Ruhe einkehrt, holt es einem ein...

"Bleib stark!" ist ein guter "Schlachtruf", hat mir gut getan, das zu "hören", denn das will ich ja auch tun!So, durchatmen und weiter machen...

Alles,alles Gute für euch und eine positive Entwicklung!

Alles Liebe,
Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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