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Alt 13.02.2006, 20:32
Sly Sly ist offline
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Standard AW: Neues von "Tantchen" (83 J.)

Hallo zany,

bei meinem Vater wurde im letzten September genau die gleiche Diagnose gestellt. Er ist 86 Jahre alt. Wir wurden nicht vor die Wahl gestellt ob wir es Ihm sagen,das haben die Ärzte ohne Umschweife getan.

Ob es so besser ist das er es weiß ist schwer zu beurteilen, er weint viel und oft sagt er, es hat ja eh alles keinen Sinn mehr. Aus diesem "Loch" kann man ihn nur selten einmal herausholen.
Da er auch vorher nicht den besten Allgemeinzustand hatte und auch schon für kurze Strecken einen Rollator brauchte hat er auch nicht mehr die Möglichkeit die Zeit die er noch hat, oft außerhalb der Wohnung zu verbringen.

Manchmal wünschte ich er wüßte nicht so genau Bescheid und könnte die Zeit die bleibt unbeschwerter genießen.

Chemotherapie sollte bei Ihm auch gemacht werden. Ich hatte einen Krankentransport zum ersten Termin organisiert und als er dort dann ankam sagten die Ärzte zu Ihm und meiner Mutter das Sie besser wieder nach Hause fahren sollten und er keine Chemo mehr machen sollte. Sie waren sich nicht sicher ob er es verkraftet und er sollte die Zeit die er noch hat genießen.

Als ich Kontakt nach Heidelberg aufnahm sagten Sie das evt. die Möglichkeit einer OP auch in seinem Alter bestehen würde wenn er die Vorraussetzung erfüllt vor allem einen starken Lebenswillen zu haben, doch nach dem allem hat er diesen leider nicht mehr und lehnt alles ab.

Ihm wurden inzwischen zwei Stents gesetzt und seit ca. 4 Wochen kam Diabetes dazu. Die meiste Zeit des Tages schläft er. Die Ärzte sagten mit Chemo hätte er noch ca. 1 Jahr, jetzt sind 6 Monate verstrichen.

Es ist schwer seine Entscheidung zu respektieren und zu akzeptieren.

Ich wünsche dir viel Kraft bei deiner Entscheidung

Gruss Sly
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