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Alt 04.05.2006, 16:40
FridaB FridaB ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo Jessie,

meine Mutter hatte einen Tumor an der Gebärmutter. Sie wurde erst operiert, dann war vier Jahre lang Ruhe. Es folgte eine weitere Operation im Februar 2001, Bestrahlung im Frühjahr, eine Kur im Sommer und dann im Herbst der Schock, dass der Tumor immernoch da war. Eine weitere Operation war nicht mehr möglich. Eine Chemotherapie wurde ab Dezember versucht und im Februar 2002 abgebrochen. Sie wurde als austherapiert nach Hause entlassen und ist genau fünf Wochen später zu Hause gestorben.

Ich wohnte noch zu Hause. Anfang 2000 hatte ich meine Ausbildung abgeschlossen und meine erste Stelle angetreten, ich wollte erst ein bisschen Geld verdienen. Als meine Mutter dann wieder krank wurde bin ich geblieben. Ich glaube meine Schwester hat sehr viel weniger Bilder im Kopf von der Krankheit, weil sie Abends in ihre eigene Wohnung fahren konnte, um auch mal abzuschalten. Ich würde es aber trotzdem wieder so machen wollen.

Ich war durch den Job täglich von 8.30 bis 20.00 ausser Haus und habe darunter sehr gelitten. Ich hatte das Gefühl nichts tun zu können. Als ich schliesslich unbezahlten Urlaub bekam, war es zu spät, meine Mutter starb in der ersten Woche und in der zweiten war die Beerdigung. Ich hätte am Ende gern mehr Zeit mit ihr verbracht. Ich habe für den Job etwas sehr kostbares geopfert und das hätte ich nicht tun sollen.

Lieben Gruß

FridaB
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