Einzelnen Beitrag anzeigen
  #99  
Alt 17.05.2004, 15:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Petra,
freue mich ja so von Dir zu hören, habe am Anfang oft geschaut und auf Nachricht gewartet, habe jetzt schon länger nicht mehr reingeschaut, weil ich dachte Du nimmst Dir eine Ausszeit. Hast Du mit der Auflösung des Betriebes Deines Mannes alles hinter Dich gebracht? Wie war es denn allein im Urlaub? Wir fahren dieses Jahr nicht weg. Letztes Jahr sind wir ja zusammen mit meinen Eltern gefahren, würde mich dieses Jahr sicher alles dran erinnern und könnte es nicht richtig genießen. Ja das Auf und Ab, es nimmt kein Ende. Es gibt Tage da schaffe ich es ganz gut, dann habe ich genau wie Du ein schlechtes Gewissen, warum eigentlich??? Ich weiß es auch nicht. Aber nach wie vor bin ich noch lange davon entfernt wieder die "Alte" zu sein. Es ist einfach so schwer loszulassen, ich habe es mir nicht so schlimm vorgestellt. Wenn andere jemanden verlieren, habe ich zwar immer Mitgefühl gehabt, aber wie schlimm sie sich gefühlt haben müssen, kann ich erst jetzt begreifen. Jetzt ist es schon über ein halbes Jahr her, selbst das kann ich nicht fassen, es ist immer noch so als wäre es letzte Woche geschehen. Im Moment bin ich wieder down, Papa hätte am Donnerstag den 20. Mai Geburtstag und letztes Jahr haben wir ihn im Urlaub gefeiert, dieses Jahr kann ich zum Friedhof im Blumen bringen, das ist alles so ein Sch.... Wie geht es denn Deiner Tochter, wie geht sie damit um, jetzt wo Zeit vergangen ist?? Alle um einen rum meinen jetzt muss aber langsam Schluß sein mit trauern, weil es ja "schon ein halbes Jahr" her ist. Aber ich lass mir jetzt Zeit und denke nicht mehr das es an mir liegt, es ist eben so und jeder Mensch ist sicher auch anders, ich bin sowieso nicht so gut im loslassen, ob es Schnickschnack ist den ich mit Situationen verbinde (würde ich auch nie wegschmeißen) oder meinen Sohn, da merke ich auch schon das es mir schwer fällt wie er immer selbstständiger wird, aber das ist der Lauf der Dinge, nur der eine schafft es leichter der andere tut sich schwerer. Aber ich bin auch schon wieder mal am lachen und für meinen Sohn wieder fröhlich, auch wenn es manchmal noch schwer fällt. Für meine Mama ist es viel schwieriger, um sie mache ich mir auch Sorgen, sie sagt manchmal so Dinge wie "ist doch egal woran man kaputt geht", z.B. wenn sie krank ist und ich sage sie soll doch mal zum Arzt gehen. Ich weiß dann nie so recht wie ich reagieren soll. Trösten können wir uns gegenseitig so schlecht, das klappt irgendwie nicht. Hoffe Dir geht es jetzt wieder so bißchen besser und Du hast Dich etwas erholt im Urlaub. Habe mich wirklich richtig gefreut von Dir doch noch zu lesen, hoffe Du schaust jetzt noch rein, da es bei mir ja jetzt auch länger gedauert hat. Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe ein paar Sonnenstrahlen und ganz viele Grüße von Memories
Mit Zitat antworten