Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 16.03.2005, 21:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Non-Hodgkins? Bronchialkarzinom?

Hallo Steffi,

Ich habe heute, nachdem meine Eltern wieder auf die Insel gekommen sind und den Termin beim Hausarzt hatten einen Anruf vom Hausarzt bekommen. Der endgültige Befund lautet kleinzelliges Bronchialkarzinom mit unzähligen Lymphmetastasen im Mediastium. Er wird also auch mit Chemotherapie dieses Jahr nicht mehr überleben. Ich war noch bis heute Nachmittag so guter Hoffnung, da im Gehirn keine Metastasen waren. Von den Lymphmetastasen hat mir leider kein Arzt vorab etwas gesagt, obwohl diese schon länger bekannt sein dürften. Der Grund für seine lallende Sprache und merkwürdiges Verhalten ist wohl auf ein psychisches Problem zurückzuführen, welches durch die 1. Krebsdiagnose entstand.

Ich komme gerade von meinen Eltern. Beide kennen die genaue Diagnose nicht, nur den Kleinzeller. Der Arzt wollte dies nur mir mitteilen, da er weiß, daß ich nachforsche und auch mit Leuten sprechen, die Ahnung von diesem Thema haben und es eh rausfinde. Da meine Mutter es auch nicht genau verstehen würde haben wir die Übereinkunft getroffen, dass ich der erste Ansprechpartner bin. Mein Vater ist guter Dinge, hat sich gerade noch im Krankenhaus ein neues Auto bestellt, welches Mitte Mai kommen soll. Ich werde morgen das Autohaus bitten den Vorgang zu beschleunigen. Beide gehen davon aus, daß er wieder gesund wird. Beiden werde ich nicht sagen, daß dies nicht der Fall ist. Ich habe sie mir bei dem Treffen gerade genau angeschaut und glaube, daß der Arzt damit recht hat, es Ihnen nicht zu sagen. Beide würden es nicht verkraften können. Ich werde versuchen meine Mutter zu überzeugen, daß sie weniger arbeiten soll, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich werde trotz allem einen Termin im UKE vereinbaren, die Überweisung des Hausarztes haben wir schon. Ich weiß, ich bin vielleicht naiv, aber ich hoffe immer noch auf ein Wunder, ich will meinen Vater nicht verlieren. Ich hatte keine besonders schöne Kindheit mit ihm. Meine Eltern haben viel gearbeitet und hatten nie Zeit für mich. Ich habe erst seit ca.10 Jahren ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, das ist einfach zu kurz. Das kann noch nicht alles gewesen sein.

Morgen bekommt er die 1. Chemo. Ich bete zu Gott, daß dies vielleicht nur alles eine Verwechselung der Papiere ist, oder wenn denn doch nicht, daß seine Tumore sich in Luft auflösen. Ich fühle mich wie in einem schlechten Film. Der Grund übrigens dafür, daß seine Halsschlagader innerhalb 1 Woche so anschwoll ist, das die Metastasen sich so rasend schnell im Mediastium ausgebreitet haben. Und keiner hat darauf richtig reagiert...

Allen wünsche ich eine bessere Prognose...
Gaby
Mit Zitat antworten