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Alt 22.01.2003, 00:29
Gast
 
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Standard Welche Hilfe gibt es f. Angehörige

Liebe Kerstin
Mein Mann kann leider nicht mehr arbeiten,er musste die Rente beantragen!Die letzten 3,5
Jahre war er noch selbständig. Was ihn so nervt ist,dass er nichts mehr auf die Reihe bringt,immer müde und schlapp ist.Ich habe das alles was seit Sept.02 zu tun war für meinen Mann immer gerne getan,aber seit einiger Zeit ist mir vieles zu viel.Wir hatten das letzte Jahr auch familiäre Schwierigkeiten(Söhne),das kam noch dazu.Fühlte mich nur noch als Dienstmagd und Putzfrau,für alle. ( Nun beide eine eigene Wohnung!)

Bei dem langen Gespräch hat unser Arzt halt auch gemerkt,dass ich am Ende meiner seelischen Kraft bin.
Vor der Erkrankung meines Mannes bin ich fast jeden Dienstag Nachmittag in eine Bastelrunde,wo sich Depressive Patienten freiwillig zusammenfinden konnten.Das habe ich 6Jahre lang gemacht.Muss dazusagen ich hatte vor den Depressionen einen Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung,die aber immer schwächer wurde mit der Zeit.Um die linke Hand zu trainieren bin ich da ja hingegangen.Durch die Erkrankung meines Mannes musste ich leider aufhören.
Bei uns ist es ein bischen anders,mein Mann will dass ich ein paar Tage "abhaue"!Aber ich kann das doch nicht wirklich machen,und überhaupt wo soll ich denn alleine hin?
Wir waren heute in der Stadt sind an einem Ledergeschäft vorbeigekommen,er zog mich rein und hat mir einen tollen Rolley gekauft.Dann sagte er jetzt gehst du,nachher ich!Und nach der Chemo fliegen wir in den Süden!!!
Kerstin ich glaube nicht dass du egoistisch bist!
Wenn man von morgens bis abends nur noch Krankheit hört und sieht,möchte man doch nur mal ein paar Tage abschalten können,nichts anderes!
Dein Gefühl wird dich schon spüren lassen,was für Dich richtig ist!
Alles liebe und Danke für deine Zeilen!

Zisle
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