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Alt 01.06.2007, 23:46
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Registriert seit: 14.08.2006
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Beiträge: 347
Standard AW: Innerer Konflikt

hi leute!
anscheinend bietet dieses thema sehr viel zündstoff. ich habe ja einige jahre erfahrung mit psycho-therapie + kenne auch nicht wenige, die sich in verschiedensten therapieformen hoffnung versprechen.
leider ist die menschliche psyche eine sehr komplexes thema + deren heilung oftmals fast schon ein experiment.
ch kenne zum beispiel menschen, die eher eine therapie abbrechen wenn es wirklich um das eingemachte geht, es wirklich zu einem durchbruch kommen würde. anders als bei einem beinbruch kann es sein, dass der patient die erkrankung fast schon "lieb gewonnen" hat. scheließlich gab es ja einmal einen grund, dass die psyche auf diesen "trick" zurückgreifen musste + er hat sich über jahre "bewährt". wer könnte nach jahren der krankheit sagen, wo das gesunde selbst anfängt + wo die krankheit aufhört. einige patienten kommen da zum schluss, dass es nicht vieles geben wird wenn man ihnen die erkrankung nehmen wird. + leider ist es auch so: eine extrem zwangsgestörte person hat über jahre hinweg eben nur das leben im zwang + gegen den zwang erlebt.

davon sehr zu unterscheiden ist eine therapie, die man vielleicht in anspruch nimmt im zuge einer krebsbewältigung. + so sollte es auch der therapeut sehen. der patient ist sicherlich während der therapie nicht noch in zusäztliche traumata zu stürzen indem sein leben in frage gestellt wird.
deshalb empfand ich die psycho-onkologische betreuung als so positiv! das gute im menschen zu betonen + ihm dadurch halt zu geben + die lebensqualität zu steigern.
in zukunft wird sicherlich durch die arbeit führender psychologen + die erfolge (hier möchte ich lawrence leshans buch: diagnose krebs: wendepunkt + neubeginn anführen) in diesem bereich eine neuorientierung auch in anderen bereichen der psychotherapie stattfinden...

Euch eine gute nacht,
Yours truly
norbert
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