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Alt 10.05.2005, 10:02
Gast
 
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Standard Mein Mann ein Lungenkarzinom mit Metastasen

hallo christa,

zunächst einmal herzlichen glückwunsch nachträglich zu deinem geburtstag. ich wünsche dir in erster linie viel viel kraft.

nun ich kenne das, ich habe meinen mann an meinem 33. geburtstag auch in die klinik gebracht und dachte ich sehe ihn nie wieder. wir wollten an diesem tag unsere hochzeit feiern. damals jagte ein schock den nächsten und ich weiß heute überhaupt nicht wie wir das alles gebacken bekommen haben, aber es ging.

auch du schaffst das, denn wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt immer noch etwas oben drauf und es geht trotzdem weiter. am schlimmsten ist die angst die einen verfolgt, nicht wissen was los ist und keine ahnung von der krankheit selber. das ging mir persönlich irgendwann gegen den strich und ich fing an alles über lungenkrebs und krebs allgemein zu lernen. besorgte mir unzählige bücher und lexika, fachbücher von medizienern, meldete mich für fachpresse an und saugte alles was ich finden konnte aus dem internet. nach und nach stellte ich dann fest, wie nützlich dieses wissen war denn wir nahmen teil an den therapievorschlägen unseres onkologen und weiteren ärzteteams. wir konnten mitreden und auch mal nein sagen. es ging soweit, das ich anfing studien zu lesen und zu übersetzen und da fanden wir dann auch die lösung. wir stellten den kontakt zwischen der klinik in hamburg mit unserer klinik her. ich sehe unseren onkologen heute noch grinsen wenn ich zurück denke wie wir immer mit unserem ordner bei ihm auf der matte standen. beruhigt hat michim enddefekt eigentlich nur, das wir wußten woran mein mann leidet und was nötig war dem gegen zu wirken. ebenfalls beruhigend war, das wir mitreden konnten. vertraut habe ich niemanden und am wenigsten den ärzten. bei neuen vorschlägen habeich immer erst nachgelesen bzw eine andere meinung eingeholt. wir haben nichts dem zufall überlassen und vertrauen..... nein danke. götter in weiß gibt es nicht, alle sind auch nur menschen und mein mann einer von unzähligen krebspatienten.

ich lies uwe nie allein, war immer an seiner seite, arbeitete in der klinik am bett, war bei jeder besprechung dabei, wurde gefragt wenn was verändert werden sollte. hatte teilweise mein bett in seinem zimmer, kam auf die situation an. wir bekamen keine gute aussichten und ich fühlte wie es mit uwe täglich mehr zu ende ging da waren wir 3 wochen verheiratet und er 35 jahre jung. unglaublich, ich wollte es einfach nicht zu lassen. dann bekam er chemo und bestrahlung gleichzeitig und man konnte sehen wie beides sofort anschlug und dann begann eigentlich erst der absolute kampf, denn wir hatten unseren weg gefunden.

ich könnte dir noch unendlich viel schreiben um dir zu zeigen das sowohl ich als auch unzählig viele andere angehörige ihr schicksal zu tragen haben oder hatten. es wird immer so sein und bleiben bis endlich ein gegenmittel gefunden wird.

wenn du magst, schreib mir ein mail, wenn ich helfen kann, tue ich es gern. bis dahin wünsche ich dir viel kraft und alles gute.

liebe grüße, peggy
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