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Alt 07.11.2005, 08:35
Andrea6 Andrea6 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo Laura,

meine Mutter hat es einige Zeit mit Bachblüten probiert, um sich zu beruhigen. Mir hat es nicht so geholfen, aber vielleicht ist das auch eine Glaubenssache. Ich habe mir in den Zeiten, als es wirklich ganz schlimm war, also, immer dann wenn eine neue Hiobsbotschaft kam, eine Spritze setzen lassen, die ca. eine Woche lang gewirkt hat. Nicht, dass sie mich abgeschossen hätte (ging auch gar nicht, weil ich arbeiten musste), aber sie hat mich schon ruhiger gemacht.

Du hast gefragt, wie es meinen Eltern heute geht: An sich ganz gut, es ist halt nur immer die Sorge, man könne wieder etwas finden. Heute hat meine Mutter wieder einen Termin in der Klinik, dann steht in den nächsten Wochen noch eine MRT an, und mein Papa ist auch bald wieder an der Reihe. Wir mussten im Juni wieder einen harten Schlag hinnehmen, als bei meinem Vater eine Metastase auf der Leber gefunden wurde. Das war an einem Punkt, an dem wir dachten, das Schlimmste hinter uns zu haben. Außerdem besteht bei meiner Mutter immer noch ein Risiko, da sie sich letztes Jahr nicht die Lymphknoten hat herausnehmen lassen, da dies eine zweite Operation bedeutet hätte. Und seitdem ist natürlich bei jeder Untersuchung die Angst da, es könne wieder etwas sein. Sogar bei Nichtigkeiten: "Oh, Papa hustet. Nur ein Schnupfen oder etwas an der Lunge?". Man macht sich plötzlich Sorgen über Dinge, die man früher eher abgetan hätte. Da ist es doch auch kein Wunder, dass man aus dem Grübeln nicht mehr herauskommt. Und es ist auch kein Wunder, dass einem die Themen und vor allem Probleme Gleichaltriger banal vorkommen. Ich merke zum Teil schon, dass ich bei manchen Gesprächen innerlich die Augen verdrehe und denke "Eure Sorgen möchte ich haben.".

Ich habe auch ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern. Sie sind für mich die wichtigsten Ratgeber, und diese Angst, sie zu verlieren, überfällt mich manchmal so plötzlich, dass ich richtige Panik kriege. Und es geht mir wie Dir: Bin ich bei meinen Eltern, sei es zuhause oder im Krankenhaus, versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen und tapfer zu sein. Kaum sitze ich jedoch im Auto, heule ich wie ein Schlosshund. Es ist manchmal echt zum K....

Ich werde jetzt auch mal in Annas Thread schauen.

Liebe Grüße, Andrea
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