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Alt 08.06.2011, 09:37
HeikeD. HeikeD. ist offline
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Standard AW: Geschenkte Zeit

Hallo, Ihr Lieben alle,

heute will ich einmal wieder "Laut geben", wie es mir mit der Kombi "Yondelis/ Topotecan so ergeht.

Ich bekomme je zwei Wochen hintereinander die beiden Infusionen, eine Woche später erfolgt dann das Blutbild, eine Woche später wieder zwei Wochen hintereinander Chemo usw.

Nach der ersten Chemo erlebte ich übelkeitsmäßig den absoluten Höhepunkt während meiner 5-jährigen Krankheit. Diese Kombi toppte alles, was die anderen Chemos bis dahin ausgelöst hatten.

Daraufhin versorgte man mich vor der zweiten Chemo mit Emend und der vierfachen Menge Cortison, was die Übelkeit aber leider nicht wesentlich beeinträchtigte. Dafür versetzte mich die hohe Dosis Cortison aber in einen "Rausch" von Aktionismus und Schlaflosigkeit - gepaart mit Müdigkeit - eine sehr unangenehme Mischung! Nach 3 Tagen fiel die Wirkung des Cortisons dann ab und es folgten massive Schwäche und Müdigkeit, aber dann konnte ich wenigstens wieder besser schlafen. Dieser Zustand dauerte eine gute Woche, so dass ich bis zur dritten Chemo, die ja dann erst nach zwei Wochen erfolgte, vier gute Tage hatte.

Glücklicherweise hatte das Blutbild nach 2 Chemos keinen wesentlichen Abfall der Leukos bewirkt. Der TM war unverändert, aber als ich ihn erfuhr, war das Ergebnis ja bereits wieder eine Woche alt. Ich hoffe, dass er sich nach weiteren Sitzungen abwärts bewegt!

Gestern gab es nun den dritten Einlauf. Der Onko wollte mir gern wieder die sehr hohe Dosis Cortison geben, aber da ich während meiner Krankheit bereits eine Wirbelkörperfraktur (ohne Unfall) sowie eine Schulterfraktur (nach kleinem Sturz) hatte, bestand ich darauf, wieder nur eine "einfache" Dosis zu bekommen. Letztendlich ist es nachgewiesen, dass osteoporosegeschädigte Frauen möglichst kein Cortison bekommen sollen, da es die Knochen noch weicher macht

Und, schau an, es war übelkeitsmäßig kein Unterschied zu bemerken. Während das Yondelis einlief, bekam ich einmal einen starken Anfall von Übelkeit und einen Schweißausbruch. Daraufhin wurde die Infusion eine viertel Stunde unterbrochen, danach ging es reibungslos weiter.

Meine Theorie: Man hatte mir eine Tasse Kaffee angeboten (mit Coffein, wie ich später erfuhr), die ich ziemlich schnell getrunken hatte. Ich vermute, dass der Kaffee verantwortlich für den Schweißausbruch und die kurzfristige Übelkeit war.

Wenn ich nächste Woche den vierten Einlauf bekomme, werde ich versuchen, durchzusetzen, es wenigstens einmal ganz ohne Cortison zu versuchen.

Ansonsten bin ich voller Hoffnung, dass sich die TM nach unten bewegen. Wann die nächste Bildgebung erfolgen wird, ist zur Zeit noch nicht klar. Ich werde abwarten. Dabei bin ich aber wirklich guten Mutes!

Ich wünsche allen Mitstreiterinnen gute Therapieerfolge, einen Riesensack voller Zuversicht und Energie und vor allen Dingen möglichst viel Lebensqualität!

Liebe Grüße an euch alle
Heike
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