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Alt 31.03.2006, 20:00
Taylor Taylor ist offline
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Registriert seit: 22.03.2006
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Böse AW: Ein Alptraum beginnt

Hallo Leute,
so jetzt waren ich mit meiner Mam und den Unterlagen über die Erkrankung meines Dads in Heidelberg und heute in Hammelburg!
Das war ein totaler Hammer! Ein Wechselbad der Gefühle!
Also zuerst zu Heidelberg:
Normalerweise benötige ich ein Stunde Fahr mit dem Auto. Wir sind 1 3/4 Std. vorher losgefahren. Ich fahr auf die Autobahn auf und steh total im Stau (8 km). es geht gar nichts vorwärts! ich krieg die totale krise. Wir werden zu spät kommen! Ich bin dann verbotener Weise über einen Feldweg von der Autobahn abgefahren. Über Land durch die Käffer geht auch nichts! Totaler Stress! nach zig Kilometer Umweg sind wir dann wieder auf der Autobahn. Ich rufe im Krankenhaus an und sage dass wir 30 Minuten später kommen. Als wir dort sind müssen wir kurz warten. Unsere Patientenunterlagen haben wir schon abgegeben sodaß sich der Arzt diese schon mal anschauen kann. Wir warten nicht lange und werden zum Arzt hereingerufen. Unsere Unterlagen liegen auf dem Tisch, sie sehen aber nicht so aus als ob er sie angeschaute hätte. Als wir Ihm mitteilen, mein Dad hat BSDK mit Metas an der Leber. ist für Ihn schon alles klar. Es gibt keine Heilung mehr! Auf gar keinen fall mehr OP. Auch keine Radiochemo. "Ich will es Ihnen mal so formulieren: Sie sind 20 Krieger und müssen gegen ein heer von zwanzigtausen kämpfen. Sie können nicht gewinnen! Entweder Sie stürzen auf den Feind mit all Ihrer kraft und sterben, oder Sie ziehen sich in den Wald zurück vespern noch 2 x mal und warten dort bis der Feind Sie findet!" Ich bin Chirurg und wenn dies mein Vater wäre würde ich Ihn auch nicht operieren. Machen Sie noch die verbleibende Zeit so erträglich wie möglich!".
Was soll man da noch sagen? Ende des Gesprächs. Totale Niedergeschlagenheit bei uns. Unsere letzte Hoffnung unser Termin morgen bei Dr. Müller in Hammelburg.
Heute in Hammelburg: Herr Dr, Müller total sympathisch, offen, nicht diese herablassende Arroganz der Ärzte. Übrigens Timo ich finde seine Krawatte cool (Zebras, Safari). Er schaut sich unser CT an und liest die Berichte. "Also ich hätte Ihren Vater operiert. Nur wegen dieser 3 kleinen Metastasen an der Leber die Op abzubrechen verstehe ich nicht!" Ja, er regt sich sogar über die Ärzte auf! Wir sollen schnellstmöglich meinen Dad bringen dann macht er 3 x reginale Chemo, um dann in 3 Monaten nochmal zu operieren! Das ist doch ein Wort!
Wir fahren sofort ins Krankenhaus zu meinem Dad und berichten es Ihm. Er ist begeistert und sagt:"Das mach ich". Dann holen wir den Arzt und teilen Ihm mit, dass wir meinen Dad verlegen! Das hättet Ihr mal sehen müssen. Macht der ein Theater und schreit! Seit ich mich in die krankheit eingemischt hätte, wäre sein Verhältnis zum Patienten gestört. Ich mit meinem Halb nein 1/4 Wissen. Was wir eigentlich glauben. Er operiert schon zig Jahre und weiß was machbar ist und was nicht! Die anderen würden ja nur alles versprechen. da gäbe es ja keine fundierten Studien, etc. etc. ich will Ihm antworten, er wendet sich ab, er sei mit uns fertig! was für ein arrogantes, borniertes A..
Wir wollen jetzt gleich am Wochenende meinen Dad zu Dr. Müller bringen. Nur doof, das jetzt Wochenende ist und sein Sekretariat zu hat. Ich weiß jetzt nicht wie ich Ihn am Samstag erreichen kann. Andrerseits will ich auch nicht meinem Pa dort aufkreuzen und die haben kein Bett!?

Es gehört schon ein unglaublicher starker Wille dazu seinen liebsten zu helfen! Lasst euch nicht von den Ärzten ein schlechtes Gewissen einreden! Glaubt an die Heilung und kämpft! Wir haben nur dieses eine Leben! Und darüber bestimmt nicht so ein borniertes A.Loch in weiß.

Keep on fighting Taylor
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