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Alt 06.06.2004, 23:23
Gast
 
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Standard 8 Wochen auf der Intensivstation

Hallo Hanna,

vielen Dank für deine Nachfrage. Es geht weiterhin auf und ab. Letzte Woche wollte man meinen Vater schon für die Frühreha anmelden, aber am Mittwoch verschlechterte sich sein Zustand wieder. Er war schon so weit gewesen dass er stundenweise ohne Beatmungsmaschine auskam (er bekam dann nur etwas zusätzlichen Sauerstoff) aber nun ist die Lungenfunktion wieder schlechter, ausserdem sind seine Leberwerte weiterhin sehr schlecht. Die Ärzte scheinen zu meinen dass er sich aufgegeben hat da er ihnen gegenüber kaum Reaktionen und z.T. auch Widerstand zeigt, z.B. indem er versucht sich zu wehren wenn sie ihn aufsetzen wollen. Wir gehen eher davon aus (im Moment zumindest, vielleicht ist es auch nur Wunschdenken...) dass es nicht sein Widerstand gegen das Leben ist, sondern tatasächlich gegen die Ärzte.... er hatte wohl solchen Horror vor Ärzten dass er vor der zufälligen Diagnose Darmkrebs vor 2,5 Jahren fast jahrzentelang weder bei Ärzten noch Zahnarzt gewesen ist. Am Mittwoch hat mein Vater mich garnicht wahrgenommen, das war dann gestern und heute schon viel besser, er versuchte sogar zu lächeln und hat manchmal meine Hand ganz leicht gedrückt. Andererseits reagiert er dann auch mit offenen Augen manchmal garnicht wenn ich z.B. sage "drück mal meine Hand damit ich weiss dass Du mich verstehst".... Dann muss ich mir immer wieder klar machen dass ja alles nur Vermutungen sind, WISSEN kann ich nicht was er wirklich mitbekommt und was seine spärlichen Reaktionen zu bedeuten haben. Es ist die reinste Achterbahnfahrt, an einem Tag bin ich total mutlos und dann wieder beginnt man zu hoffen, und dann kommt wieder ein Rückschlag....

Ich weiss auch nicht, wir können nur weiter hoffen und abwarten.

LG
Kerstin
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