Meine liebe Laura,
ich weiß, wie besch... sich das alles anfühlt... Und ja, es stimmt, manchmal kann das alles sehr schnell gehen, sich der Gesundheitszustand extrem verschlechtern. Bei uns war es so, dass mein Vater in seinen letzten 14 Tagen rapide abgebaut hat. Leider mussten wir dabei zusehen, wie seine Lebenskraft schwand von Tag zu Tag. Das ist für die Angehörigen grauenhaft und auch für denjenigen, der krank ist, da auch er sich Sorgen macht, da er oder sie jeden Tag weniger selbstständig erledigen kann und womöglich Schmerzen erleidet. Im nachhinein kann ich dennoch sagen, dass ich dankbar bin, meinen Vater begleitet zu haben. Dass diesem Sterbe- und Abschiedsprozess eine sehr große Kraft innewohnt, die wir auch mitnehmen in unser weiteres Leben. Dass am Ende eine so innige Nähe entsteht und die Grenzen zwischen dem Hier und der anderen Welt sehr dünn und bisweilen aufgelöst sind.
Natürlich wünscht du dir nichts sehnlicher als das Wunder, dein Papa möge wieder gesund werden. Er möge dich zum Traualtar führen und glücklich und ausgelassen mit euch feiern. Das wünsche ich dir auch! Und sollte er das nicht tun können, dann sei gewiss, er wird trotzdem da sein. Man wird ihn nicht in seiner gewohnten Gestalt sehen können, doch er wird da sein bei dir! Deine Hand halten und dich zum Altar führen... Und du wirst spüren, dass er da ist. Bei dir und ganz tief in dir drin. Auch dort wird sein Zuhause sein...
Kopf hoch, meine liebe Laura! Und ich kann dich wirklich gut verstehen und deine Gedanken und Wünsche nachvollziehen!
Umarmung
Miriam