Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 06.06.2007, 09:08
Michael_D Michael_D ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.11.2005
Beiträge: 200
Standard AW: palliativtherapie - 3. linien therapie

Liebe Engel07,

dann möchte ich versuchen, Deine Fragen zu beantworten. So, wie ich Deine Ausführungen verstehe, ist Dein Vater operiert worden. Dies wird bis einschließlich Stadium IIIA (in Ausnahmefällen auch bis IIIB) versucht. Leider sind bei Deinem Vater Metastasen aufgetreten.

Ein "Zurücksetzen" des Tumorstadiums T gibt es nicht. Bezogen auf das Auftreten von Fernmetastasen (auch die Lungenmetastasen sind in diesem Sinne Fernmetastasen) ist die Erkrankung leider in ein weiteres, fortgeschritteneres Stadium eingetreten. Man spricht dann von metastasieredem Lungenkrebs (Stadium IV). Ich habe einmal eine Tabelle angefügt, aus der diese Einteilung ersichtlich ist.

Die Aussage "mäßig differenziert" bezieht sich auf das sogenannte Grading. Hier wird unterschieden zwischen hoch (Grad 1), mäßig (Grad 2) gering (Grad 3) und entdifferenziert (Grad 4). Grundsätzlich kann man sagen, je besser die Tumorzellen differenziert sind, desto weniger "bösartig" verhalten sich diese. Je höher die Differenzierung, desto mehr "ähneln" die Tumorzellen noch dem ursprünglichen, gesunden Gewebe.

Dein Vater kann nunmehr nur noch palliativ, also lindernd, behandelt werden. Eine Heilung ist in diesem Stadium - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht mehr möglich.

Wohl aber noch ein wertvolles, schönes Leben über einen nennenswerten Zeitraum. Bei meiner Mutter ist die Erkrankung auch direkt nach der OP ins metastasierte Stadium getreten. Aber das ist jetzt auch schon fast drei Jahre her, und seither wird sie recht erfolgreich palliativ behandelt.

Welchen Verlauf die Erkrankung bei Deinem Vater nehmen wird, kann niemand voraussagen. Es kommt darauf an, wie er auf die Therapie ansprechen wird.

Ich drücke Euch die Daumen!
Michael
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Staging.JPG (22,4 KB, 239x aufgerufen)
Mit Zitat antworten