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Alt 09.12.2001, 15:01
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch

Liebe Grüße an alle!

Mit großem Interesse habe ich die Forumsbeiträge gelesen, und ich muss sagen, sie machen mir Mut! Bei meiner Mutter (62, ist doch heutzutage kein Alter, oder?) wurde im Oktober d.J. Ovarial-CA im Stadium IIIb festgestellt. Nach einer Total-OP wurde festgestellt, dass sie zwar bereits Metastasen im Bauchfell hatte, diese aber vollständig entfernt wurden. Die Lymphstränge seien angeblich nicht befallen. Um einzelne verbliebene Krebszellen zu bekämpfen, sollte "vorsichtshalber" eine Chemotherapie angeschlossen werden, 6 Zyklen Paclitaxel/Carbo-Platin. Aus unserer bisherigen "Krebs-Erfahrung" (ich selbst hatte vor 10 Jahren Morbus Hodgkin inkl. Rezidiv, bin aber jetzt "geheilt", mein Vater hatte vor 6 Jahren einen früherkannten Schilddrüsenkrebs, der operativ entfernt werden konnte und hat seitdem keine Beschwerden), ließ sich meine Mutter noch gleich in der Klinik einen Port legen. Dummerweise hat sich dieser entzündet und sie hat die Antibiotika (Ciprobay) nicht gut vertragen. Anschließend bekam sie ambulant ihre erste Chemo und entwickelte sofort eine allergische Reaktion auf das Taxol, was mit der Gabe von Cortison "behoben" wurde, so dass die Chemo durchgeführt werden konnte. Anschließend ging es ihr sehr gut, nur hat sie beim Trinken immer wieder Beschwerden gehabt (Sodbrennen), so dass sie nicht ausreichend getrunken hat. Wir wussten auch nicht, wie wichtig das ist. Diese ganzen Umstände führten dazu, dass sie eines Nachts wegen unerträglicher Schmerzen am ganzen Körper (Muskeln, Glieder usw.) den Notarzt rufen musste. Alle verabreichten Schmerzmittel (inkl. Morphium) zeigten keine Wirkung, so dass wir sie stationär in eine Klinik einwiesen. Dort stellte man Nierenversagen und Blutvergiftung fest und es folgte auch noch eine Lungenentzündung. Ihr Zustand verschlechterte sich zusehends: der ganze Körper ist von Ödemen total angeschwollen, sie war kaum noch ansprechbar, bekam hohes Fieber usw. Als die Ärzte uns mitteilten, dass sie nichts mehr für sie tun können (am Dienstag, 4. Dezember), erreichten wir eine Verlegung auf die Intensivstation eines anderen Krankenhauses. Auch der dortige Arzt hatte keine Hoffnung, aber inzwischen hat sich ihr Zustand stabilisiert, sie ist wieder ansprechbar und eigentlich ganz munter. Allerdings kann sie sich immer noch nicht bewegen, sie kann noch nicht mal den Arm heben oder ihre Klingel drücken. Wir wissen nicht woran das liegt, aber morgen soll sich ein Neurologe das ansehen.

Ich habe nun Angst vor dem weiteren Vorgehen. Sobald sie sich erholt hat, wird ein Positronen-Emissions-Tomogramm (PET) gemacht und die Chemotherapie weitergeführt. Allerdings befürchte ich, dass wieder so ein schrecklicher Zwischenfall eintritt und dass meine Mutter den Mut verliert. Sie neigt ohnehin schon leicht zu Depressionen und verliert womöglich den Lebensmut und den nötigen Kampfgeist.

Wie kann ich meiner Mutter helfen? Gibt es erfahrene Kliniken im Köln/Bonner-Raum, wo sie während der kommenden Chemotherapien gut aufgehoben wäre? Eine ambulante Chemo ist mir jetzt zu riskant! Gibt es Erfahrungen mit Mistelpräparaten und könnte ihr das helfen? Was ist mit Enzymen und Hyperthermie? Hilft Selen? Ist Johanniskraut (gegen die Depression) schädlich während der Chemotherapie?

Ich brauche ganz dringend ihre Erfahrungen und Ratschläge!

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen alles, alles Gute!

Liebe Grüße,
Karin
e-mail: k.thiele@ndh.net oder thiele@usw.de
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