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Alt 01.09.2014, 13:15
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Darmkrebs :-(

Liebe Jasmin,

ein herzliche Willkommen trotz des traurigen Anlasses.
Das mit dem Warten ist nun einmal so. Ich habe das schon erlebt, als meine Frau an Lungenkrebs erkrankt ist und dann 2004 nach vier Jahren mit 53 Jahren sterben musste.
2012 hat mich dann selber der Darm- und Prostatakrebs erwischt. Das Warten-müssen hat sich genauso wiederholt, aber da ich das ja (leider) schon vorher wusste, hat mich das dann nicht mehr so belastet.
Ich habe mich mit 1000 Fragen an meine Ärzte usw. über meine Erkrankung schlau gemacht, und verstanden, dass das Warten einfach sein muss:
- Diagnose und Zweitmeinung: Warten bis die zweite Meinung abgesichert ist
- Entscheidung und Start der (vorher) Radiochemo-Behandlung: Warten bis die richtige Kombination von Strahlen und Chemo ausbaldowert worden ist, Termine in der Strahlenklinik, Blutwerte usw..
- Radiochemo-Behandlung bis OP: warten bis die durch die Bestrahlung verursachte Wundheilungsstörung (ist ganz normal) eine OP überhaupt erst wieder erlaubt.
- OP bis (nachher) Radiochemo-Behandlung: die OP-Wunde musste ja erstmal halbwegs zuheilen

..... und so weiter.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Warten umso schlimmer ist, je ungeduldiger man wird. Akzeptiert man das Warten, dann vergeht die Zeit schneller.
Das ist irgendwie so ähnlich wie in dem Buch "Momo" von Michael Ende beschrieben: je schneller man läuft desto langsamer kommt man vorwärts.
Lohnt sich zu lesen, auch, um zwischendurch mal wieder auf andere Gedanken zu kommen.

Sprecht über das Warten und über die Ungeduld und darüber, dass auch für die Behandlung gilt: "gut Ding will Weile haben".
Und ganz wichtig: nie vergessen, dass bei Darmkrebs die Chancen ziemlich gut sind; ich sag' immer, dass Darmkrebs so etwas wie "Glück im Unglück" ist.

LG
Peter
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