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Alt 25.06.2008, 18:38
Tom2605 Tom2605 ist offline
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Standard AW: Ich verstehe gar nichts mehr

Hallo zusammen,

Na wenn das heute nicht mal ein ausführliches und ergiebiges Arztgespräch war, dann weiss ich nicht mehr.

Aaaalso ... meine Frau hat ein nicht kleinzelliges BK T4M0N0, leider inoperabel durch das Eindringen in die Wirbelsäule. Wie der Tumor auf die Bestrahlung anspricht wusste er leider noch nciht, da der Befund des CT's noch nicht da war. Die Blutwerte wurden heute kontrolliert und da gab es nichts zu bemängeln. Die Entzündungswerte (so der Arzt) im Blut sind sogar etwas zurück gegangen, zwar nicht so sehr wie er erhofft hatte, aber doch ganz ordentlich. Er meinte mit den Entzündungen in der Lunge wäre man also auf dem richtigen Weg. Diese Entzündungen sind allerdings auch der Grund weswegen er sie stationär behält, da sie unter der Woche sehr hohe Dosen an Antibiotika (teilweise bis zu 3 verschiedene) und aufgrund der Gefahr von Nebenwirkungen im KH besser und schneller reagiert werden kann. Er meinte die Entzündungen sind im KH halt besser unter Kontrolle ... einem Wochenende stehe aus ärztlicher Sicht was das angeht nichts im Wege aber eine ambulante Behandlung halte er im Moment noch für zu riskant. Er versprach mir aber, sobald er es aus ärztlicher Sicht verantworten kann, meiner Frau die ambulante Weiterbehandlung zu ermöglichen. Er würde dies hinsichtlich der psychischen Belastung am liebsten gestern machen, aber das Risiko wäre zu diesem Zeitpunkt auf Dauer einfach zu hoch.
Die Option diese Entzündungen heraus zu operieren, will er aufgrund des hohen OP-Risikos bei meiner Frau momentan nicht ziehen, sondern die OP als letzte Möglichkeit offen lassen.
Leider verhindern eben diese Entzündungsherde in der Lunge eine Chemotherapie bei meiner Frau. Der Arzt meinte, wenn er ihr jetzt eine Chemo gibt würde die Entzündung in der Lunge in 2 oder 3 Tagen derart explodieren, dass sie vermutlich daran sterben würde.
Was das andauernde Erbrechen meiner Frau ist, ist noch unklar ... die Ärztin der Strahlentherapie meinte zwar es komme nicht davon aber der Stationsarzt ist sich da nicht so sicher. Es könnte auch sein, dass meine Frau auf die hohe Dosis Antibiotika die sie bekommt, in dieser Art anspricht. Vorerst bekommt sie nun Medikamente gegen die Übelkeit und sollte es nicht besser werden, wird der Arzt vorsorglich eine Magenspiegelung machen. Aber auch die möchte er gerne verhindern solange wie möglich wegen der Gefahr eventueller Reizungen.
Das Wochenende zuhause sieht er in keinster Weise in Gefahr, wenn die Übelkeit unter Kontrolle gebracht wird. Er persönlich und auch seine Kollegen sind sogar der Meinung, dass dieses "zuhausesein" ein wichtiger Teil der Therapie ist.
Ansonsten ist er seid letzter Woche mit meiner Frau sehr zufrieden, sie steht auf und läuft ein wenig und versucht so gut als möglich ihr essen zu behalten.

Sie selbst fühlt sich bis auf die Übelkeit sehr gut und die Schmerzen im Rücken sind nahezu weg ... der Schmerz ist nun mehr vorne oder an der Seite. Der Arzt meinte dazu, dass dies wohl die Entzündungen seien und die mehr Beschwerden verursachen als der Tumor.

Und dann sagte er etwas was mich persönlich sehr stolz gemacht hat ... er sagte die Schwestern und auch er selbst haben schon bemerkt, wie ich mich um meine Frau bemühe, wie ich für sie Sorge im KH soweit es geht und wie ich ihr immer Mut und Kraft zurück gebe. Er nannte mich einen außergewöhnlichen Mann und meine Frau kann stolz sein einen Partner wie mich an ihrer Seite zu haben in dieser schweren Zeit.
Sind meine Tränchen also doch nicht unentdeckt geblieben, die ich heimlich weggewischt habe, wenn ich das Zimmer meiner Frau verlasse. Meine Frau hat mir heute auch gesagt wie stolz sie auf mich ist, dass ich von Woche zu Woche besser lerne mit der ganzen Situation umzugehen und ihr immer wieder neue Kraft gebe.

Ich fange gerade an zu weinen, denn sie kämpft wieder ... ja und sie hat es heute gesagt ... sie kämpft weil ich ihr den Mut gegeben habe. Wir werden diesen sch.... Krebs zusammen besiegen. Falls uns das aus irgendwelchen Gründen doch nicht gelingen sollte, so werden wir doch Zeit schinden soviel wie geht.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Heute abend brachte die Schwester so nen Test auf okkultes Blut im Stuhl .. ist das ne normale Vorsorge oder schon wieder was wo man sich Sorgen machen muss

Geändert von Tom2605 (25.06.2008 um 18:56 Uhr)
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