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Alt 29.12.2014, 17:31
Katzmaus2002 Katzmaus2002 ist offline
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Standard AW: Mein Vater wird an einem Hirntumor sterben - was soll ich machen?

Hallo Daniel,
das ist eine tragische und traurige Situation. Und ein gewaltiger Schock, wenn es so deutlich wird. Die Mutter meiner Partnerin ist auch an einem Hirntumor gestorben. Das kann schnell gehen (wenige Monate), aber auch noch dauern.
Was hilfreich sein kann, ist ein Hospitz-Helfer, der kommt auch nach Hause. Hospitze arbeiten auch mit guten Ärzten zusammen, die auch eine Schmerztherapie (wenn nötig) machen können.
Was Du tun kannst, ist Dich von Deinem Vater zu verabschieden, solange er noch klar ist. Das ist hart, aber Du brauchst Dir nacher keine Vorwürfe mehr zu machen. Und offene Sachen klären, also sagen, was Du ihm schon immer sagen woltest, aber Dich nie getraut hast. Auch wenn es vielleicht nicht schön ist, so ist eine ehrliche Klärung das beste (aus meiner Sicht).
Du kannst Dir auch Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen - das heißt nicht, dass Du psychisch krank bist. Bis 21 geht es auch bei nem Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten. (nicht Psychiater) (Adressen über die kassenärztliche Vereinigung).
Hast Du gute Freunde und Familienangehörige, die Dich begleiten, zusammen mit Dir Deine Trauer, Deine Ohnmacht aushalten und nicht nur gute Ratschläge geben? Die Dir zuhören und Deine Trauer so akzeptieren? Das wäre das Beste! Oder ein Tagebuch schreiben, auch Fotos machen, sie vielleicht erst später anschauen..
Ich hatte selbst die Diagnose Nierentumor, hat sich nach der OP als gutartig herausgestellt. Ich habe selbst 2 Kinder (18 und 13) und habe offen mit ihnen darüber gesprochen. das war schwer, aber für alle das Erleichtenste. Als mein Vater gestorben ist (er durfte sterben, war 91), waren meine Schwester und ich dabei. So blöd es klinkt, es war ein guter Moment, friedlich, entspannt.
Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Freunde und Wege, Dich von Deinem Vater gut zu verabschieden!
Katzmaus
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