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Alt 11.03.2012, 12:23
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Die Funktion des Kurzzeitgedächtnisses mit Aromatasehemmern

Hallo zusammen, manchmal muss ich schon echt kichern, wenn ich Eure Beiträge so lese - obwohl der Hintergrund ja eigentlich so garnicht spaßig ist, wenn man es ernst nimmt... Naja, Ihr wisst sicher, wie ich es meine. Ich hab diese ganzen Knotenerscheinungen auch, mal mehr, mal weniger (letzte Chemo im Nov.11, seit 1 Monat AHT) und - abgesehen davon, dass es gelegentlich nervt - versuche ich, es einfach hinzunehmen, es gäbe Schlimmeres.

Nun gehe ich aber seit zwei Wochen wieder voll arbeiten, und da fängt mein Problem an. Als ich während der Chemo tageweise arbeiten war, schien das kein Problem zu sein - alle gingen ja davon aus, dass ich noch krankgeschrieben und nicht voll fit war. Jetzt scheint das aber anders zu sein - ich bin ja wieder voll da, und ich habe den Eindruck, es wird erwartet, dass ich nahtlos da anknüpfe, wo ich vor der Erkrankung stand.

Ich bin Assistentin in einem ziemlich großen Bereich, habe knapp 200 Mitarbeiter zu betreuen, dazu einen Bereichs- und 5 Abteilungsleiter. Hab noch eine Kollegin, die mich unterstützt. Das Problem ist nicht, dass ich Dinge vergesse - dagegen habe ich bereits vorher konsequent mit Zetteln und Listen angearbeitet, da bei der Menge an Leuten und Details es garnicht anders geht. Aber ich stelle eben auch fest, dass ich mich lange nicht so gut und so lange konzentrieren kann und dass ich daher einfach langsamer und nicht so effizient arbeite.

Nun habe ich beschlossen, das in den nächsten Tagen nochmal direkt und ohne Beschönigung meinem Chef und seinen direkten Mitarbeitern auf den Tisch zu packen. Nur - wie stell ich das an? Irgendwie tu ich mich schwer damit, zu sagen, Tja, Du hast zwar 100% eingekauft, bekommst aber jetzt nur noch 70, Pech gehabt... Zumal ich ja noch nichtmal versprechen kann, dass das besser wird in naher Zukunft...

Wie seid Ihr damit umgegangen? Ich nehme mal an, dass nicht alle von Euch EU-Rente bekommen, oder? Ich bin jetzt knapp 51, ich liebe meinen Job, und ich möchte eigentlich schon noch ein paar Jahre arbeiten.

Vielleicht sollte ich zur Abrundung der Situation noch sagen, dass ich bereits vor der Erkrankung auf 4-Tage-Woche reduziert hatte, um mehr Zeit für mich selbst zu haben.

Bin gespannt auf Eure Antworten und wünsche Euch allen einen friedlichen Sonntag.

Ulrike
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Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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