Thema: Hallo an alle
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Alt 30.01.2017, 14:45
kind21 kind21 ist offline
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Standard AW: Hallo an alle

Hallo ihr Lieben,
Nach vier Jahren, mittlerweile 26 Jahre alt, muss ich mich mal wieder zurück melden.
Bis jetzt waren alle Nachuntersuchungen beim FA ohne Befund, weshalb ich auch ein wenig Abstand von allem gesucht habe. Diese ganze Zeit hat mich einfach so geprägt, die ganzen Sorgen und Gedanken, die Ängste die einem die Luft zum Atmen nehmen und das ständige Beobachten des Menschen, ohne den man sich kein Leben vorstellen kann.

Während dieser Zeit ist mir schon vor über einem Jahr aufgefallen, dass meine Mama eine Kurzatmigkeit entwickelt hat. Zu groß war die Angst dahingehend zu denken, dass es vielleicht mit der Krebserkrankung zu tun haben könnte und ich hab es einfach von mir weg geschoben. Kurz vor Weihnachten waren wir beide ganz schön krank, aber ohne Husten. Zurzeit wohne ich noch bis Ende Februar nicht zuhause, da ich studiumsbedingt ein Praktikum machen muss. Immer wenn ich mit ihr telefoniert habe oder nach Hause kam, merkte ich, dass sie immer mehr hustete, obwohl sie das nicht mal während ihrer Erkältung hatte. Zudem kamen noch das zunehmende Gefühl von Luftnot und eine starke Brustenge, laut ihrer Aussage fehlt ihr die Luft zum Atmen. Mittlerweile kriegt sie keinen Satz zustande, ohne diesen Reizhusten. Ich hab nun für Donnerstag einen Termin für ein CT vereinbart und mir gefriert mit dem Gedanken an Lungenmetastasen das Blut in Adern.
Noch mal von vorne, aber diesmal mit der Gewissheit, dass man es (wahrscheinlich) nicht mehr heilen kann. Diese Bedrohung, die Ahnung, dass es wirklich so kommen könnte lässt mein Herz dauerhaft wie einen Hammer schlagen, ich schwitze wie verrückt und mir steigen ständig die Tränen in die Augen. Der Gedanke, dass ich mein letztes Familienmitglied verliere, die Pflege meines Opas an mir allein hängen bleiben wird, ich dann niemanden mehr habe und ich mein Studium wieder nicht zu Ende bringen werde,bringt mich schon langsam dazu zu denken, dass wenn es so eintreten sollte, ich selbst auch nicht mehr leben möchte. Normal ist das alles nicht, das weiß ich, aber irgendwie hab ich keinen zum Reden. Meine Freunde interessieren sich nur für Partys, Aussehen, Action und einen Freund hatte ich nach der ganzen Geschichte nicht mehr. Ich kenne auch niemanden, der das irgendwann mal durchmachen musste.

Das Ironische an der ganzen Sache ist, dass ich ja nicht mal das Ergebnis abwarten kann, sondern für mich entschlossen habe, dass es so ist und ich anfange mich damit zu beschäftigen, was ist wenn ich sie nicht mehr habe und mit dem Gedanken daran nicht fertig werde. Naja was ich eigentlich mit allem sagen will: Ich hab furchtbare Angst vor Donnerstag. Die Worte zu hören, dass es wirklich Metastasen sind, ich glaub ich würde hinten über kippen. Wahrscheinlich denkt sich jetzt jeder, warte doch erst mal ab, es kann auch was ganz anderes sein, aber ich kann nichts für meine Gefühle und ich musste es einfach mit jemandem teilen. Jemand, der weiß, wie sich das anfühlt und mich vielleicht aufmuntern kann.

Kind 21 (heute26)
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