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Alt 21.10.2006, 19:02
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hey Küken!
Ich weiß, dass Du mich nur aufrütteln willst, aber mir geht es jetzt tatsächlich psychisch besser als zu der Zeit der Erkrankung/dem Tod meiner Mutter. Ich habe die Magersucht lange unter Kontrolle gehabt, aber jetzt lasse ich sie gewähren und sie ist seit langer Zeit das erste schöne wieder in meinem Leben. Natürlich könnte ich auch nach 13 Jahren Krankheit noch therapiert werden- nur habe ich schon einige Versuche dahin gemacht, und gerade brauche ich diese Stütze. In meiner bulimischen Episode fühlte ich mich schlecht, aber diese kleine Welt, die ich jetzt habe, in der keine Schulden, keine Zukunftsangst, keinen Krebs und keinen Tod gibt, sondern nur die Waage und Kalorien einsparen- diese kleine Welt hält mich vorerst am Leben, auch wenn ich dabei eigentlich mein Leben riskiere. Aber heute brauche ich die Stütze MS, ob es mich dafür morgen das Leben kostet, ist dagegen fast unwichtig...

Ich habe die vielen lieben, warmherzigen und hilfsbereiten Antworten auf mein Problem mit Rührung gelesen, und musste mir auch fast immer sagen, dass es stimmt, was mir da gesagt wurde- doch wie soll ich denn bloss ohne Stütze weitergehen?!? Das weiss ich immer noch nicht, obwohl Magerucht sicher die denkbar schlechtste Stütze ist, ist sie doch die einzige, die mir Tag für Tag zu überleben hilft.
Mein Elternhaus war nie eine Hilfe, mein Mann braucht selber dringend Hilfe, und irgendwie muss ich doch weitermachen...

*ratlos*
Kerstin

PS:ich glaube, ich habe es in einem anderen Therma schon mal geschrieben: ich denke nicht, dass meine Mutter nicht wollen würde, dass ich mich zugrunde richte oder so. Sie hat sich selten darum bekümmert, was aus mir wird, wenn nur die Familie das gemacht hat, was sie wollte. Sie tat es nicht aus mangeldnder Liebe oder so, sondern ich habe es immer für ein zwanghaftes, aus psychsichen Problemem resultierendes Verhalten gehalten; immerhin waren aber von der 13 Jahren MS ganze 12 Jahre während ihrer Lebenszeit und während ich zuhause gewohnt habe, und sie hat kein Wort darüber verloren, es entweder nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Warum sollte ich also davon ausgehen, dass sie es jetzt stören würde? Das kann ich beim besten Willen nicht.
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Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht!
Mein Leben steht still, seit meine Mutter ging.
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