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Alt 23.11.2008, 00:16
Minuno Minuno ist offline
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Standard Mein Freund hat einen großen Hirntumor und eine Zyste, bin verzweifelt

Hallo,

Ich habe 3 furchtbare Tage hinter mir (kaum geschlafen, völlig ausgehungert und entkräftet) und mir sitzt der Schreck noch im Nacken.
Mein Freund brach Donnerstag abend auf dem Weg zum Arzt zusammen, hatte eine Art epileptischen Anfall und völlige Aussetzer.
Er konnte noch seine Großmutter anrufen bevor es zu schlimm wurde.
Sie fand ihn im geparkten Auto, völlig verstörrt und zitternd.
Nachdem sie ihn dann über Umwege in die Uni Klinik Düsseldorf, in die Neurochirurgie gebracht haben haben sie dann auch gesehen das er einen sehr großen Tumor (rechts hinter dem Haaransatz) hat und eine sehr große Zyste (mittig/etwas links hinter der Stirn) hat. (ich war leider selbst nicht auf der Höhe und kann nur so ungefähr sagen wo alles was ist)
Er hatte seit 3-4 Wochen Kopfschmerzen die kontinuierlich schlimmer wurden. Wurde aber jedesmal (meist sogar auf verdacht, er täusche Kopfschmerzen vor um einen Krankenschein für die Arbeit zu bekommen) nach hause geschickt.

Gestern mittag, haben sie in einer 3 stündigen Op Wasser aus der Zyste gelassen um den Druck zu veringern und haben dazu noch eine Gewebeprobe des Tumors entnommen, um herauszufinden ob es bös- oder gutartig ist. ( die meisten sind ja Gott sei dank gutartig)

Wir warten immer noch auf die Ergebnisse. Man sagte uns, bis spätestens Anfang nächster Woche, also Montag oder Dienstag...

Er war, als ich gestern kurz vor der op eintraf, in so einem schrecklichen Zustand das ich glaube, dass ich immer noch etwas weggetreten bin.

Jetzt, nachdem der Druck weg ist, benimmt er sich fast normal, nur manchmal kann er nicht sprechen, hat Gedächnissprobleme und seine Motorik (linke Hand und Füße) ist etwas ausser Art.

Das hat uns alle zwar sehr sehr erleichtert, aber der Arzt hat uns doch zu verstehen gegeben, dass es etwas sehr ernstes ist und gefährlich, da der Tumor einfach sehr groß ist.
Aber der Arzt sagte auch, dass er wunderbarer Weise in einem sehr guten Zustand ist, für das was er hat.

Sie geben ihm jetzt viel Kortison um sein Gehirn auf die bevorstehende Operation vorzubreiten, was ja sehr positiv ist, wenn sie diese Möglichkeit haben.

Trotzdem weiß ich einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.
Ich selbst hatte vor erst wenigen Jahren Gebärmutterhalskrebs, was fast zu spät erkannt wurde.
Dazu bin ich schon vorher Traumatisiert worden, da mein Vater Darmkrebs hatte und dadurch verstarb, was für mich damals einfach furchtbar war.
Und vor wenigen Monaten verstarb ein mir sehr wichtiger Verwandter an Magenkrebs.
Ich bin völlig fertig mit den Nerven!!

Ich versuche natürlich positiv zu denken, aber auch da stoße ich an eine Grenze von mir.
Da ein so großer Bereich des Gehirns betroffen ist, kann man natürlich nicht sagen, wie es ihm nach der Op gehen wird, auch wenn der Tumor gutartig ist.
Wie wird er danach sein? Kann sein Gehirn, was ja eigentlich widerstandfähig ist, gut heilen? Wie lange muss er vielleicht in eine Reah-Klinik...
Und vorallem, wie gehe ich selber damit um???
Ich weiß, dass er jetzt einen starken Partner braucht, der eine Schulter zum anlehnen ist. Es bringt nichts wenn ich nur wie ein häufchen Elend da stehe und ihm auch noch meine eigene Angst aufdrücke.
Donnerstag Nacht sagte er zu mir, als ich versuchte mit ihm zu telefonieren, wir sollen ihn einfach gehen lassen und nichts tun.
Ich weiß das er verwirrt war, da er mich für seine Mutter hielt die ja neben ihm saß aber das hat mir so unendlich große Angst gemacht.

Ich hab mir selbst vom Hausarzt Beruhigungsmittel verschreiben lassen (Promethazin-neuraxpharm, ein eher leichteres, wirkt auch nicht so gut bei mir. Falls das jemanden bekannt sein sollte), weil ich sonst einfach nicht zu ihm gekonnt hätte, ohne dabei in Tränen auszubrechen.
Aber auf Dauer ist das auch keine Lösung, auch habe ich schon über eine Therapie nachgedacht, aber bevor ich eine gefunden habe, muss ich ja auch irgendwie klar kommen.

Also, falls leute Erfahrungen haben bzw. wie man dabei noch "funktionieren" kann, darf man hoffen das er wieder fast so wie der alte wird? Ich wäre für jeden Rat dankbar.
Er ist doch erst 33, so jung!!

-eine trost suchende Christin
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