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Alt 10.12.2010, 07:26
Hase1023 Hase1023 ist offline
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Standard AW: mein Papa gibt auf

Liebe Tatjana,

auch ich kann verstehen dass du Angst hast. Auch mein Vater ist vor mittlerweile gut einem Jahr an Lungenkrebs gestorben. Zwei Chemotherapien und Bestrahlungen hat er in fast schon stoischer Ruhe über sich ergehen lassen, immer in der Hoffnung, die Krankheit zu besiegen. Auch wir haben immer gesagt, das schaffen "wir". Aber nicht "wir" schaffen und kämpfen. Letztlich kämpft der Kranke doch allein, und Kaha hat Recht, ich glaube auch, wir alle wissen nicht um die tatsächlichen körperlichen Strapazen während der Therapien, wir sehens doch nur von außen. Und wenn dieser kranke, geliebte Mensch irgendwann sagt, ich will nicht mehr, dann ist es Zeit, dies anzunehmen, die Krankheit und das Endliche anzunehmen.
Hab ruhig Angst, aber überlege kurz, woher die Angst kommt. Ich habe erkannt, dass meine größte Angst nur bei mir lag, Angst, meinen Vater zu verlieren, wie es MIR dann geht wenn er nicht mehr ist. Und als ich das erkannt habe, war Platz zu sehen, dass es meinem Pap selbst besser ging mit der Entscheidung, die Therapien einzustellen. Er war ruhig, entspannt und ist letztlich ganz friedlich eingeschlafen. Haltet ihn nicht nur um Euretwillen im Leben. Lasst los wenn er soweit ist. Das ist die Gnade, die ihr ihm noch geben könnt.
Liebe Grüße
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