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Alt 21.11.2005, 15:13
JochenL JochenL ist offline
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Registriert seit: 17.11.2005
Beiträge: 5
Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo,

Dieter und Gaby, danke für eure Antworten, ich wünsche euch viel, viel, viel Kraft und Glück.

Langsam verfluche ich das Internet, da es einem ermöglicht, so dumme Statistiken über Lebenserwartung etc. zu finden. Über die stolpert man fast zwangsläufig, wenn man sich über die Krankheit informieren möchte. Früher hätte man sich vielleicht einfach auf die z. T. unbestimmten Äußerungen der Ärzte verlassen und damit noch mehr unbeschwertere Tage erleben. Aber ich werde meiner Mama davon nichts erzählen.

Die genaue Diagnose lautet:
kleinzelliges Bronchialkarzinom, re. Mittellappen, T2 N2 Mx

Die Hoffnung auf Heilung ist winzigklein und auch die sogenannte "Prognose" ist, nachdem was ich gefunden habe, sehr schlecht. Ich hab mich bisher noch nicht getraut, die behandelnde Ärztin anzurufen, da ich Angst vor weiteren Hiobsbotschaften bzw. Gewissheit habe.

Die Frage ist nun, ob es sinnvoll ist, dass sich meine Mama z. B. in Heidelberg, München oder auch Nürnberg noch einmal untersuchen lässt, um eine zweite Meinung einzuholen. Bzw., ist es überhaupt notwendig, alle Untersuchungen noch einmal vornehmen zu lassen, oder kann man die Ergebnisse der jetzigen Klinik bekommen und weitergeben? Auch hier schwingt die Angst mit, dass die zweite Meinung kein positiveres, sondern ein negativeres Ergebnis bringt.

Das ist alles so schlimm für unsere ganze, kleine Familie, besonders für meinen Papa, der sehr unselbständig und sensibel ist, so dass sich keiner meinen Papa ohne meine Mama vorstellen kann, ganz allein in dem Haus, in dem meine Schwester und ich aufgewachsen sind, wo meine Großeltern gewohnt haben und das meine Nichte und mein Neffe in den letzten Jahren oft so mit Leben und Liebe erfüllte haben... Wie auch unsere ganze Familie eigentlich um meine Mama herum aufgebaut ist. Bei meinem Vater kommt noch hinzu, dass er dieses Jahr erst arbeitlos geworden ist, dann starb sein Bruder, der ihm näherstand als sonst jemand auf der Welt, vor 3 Monaten an Leukämie, und nun das...

Ach, entschuldigt, dass ich meine Probleme in das Forum reinschreibe, wo doch jeder hier ähnlich schlimme Erfahrungen machen muss. All die Schicksale die ich hier gelesen habe, machen mich noch trauriger...

Trotzdem liebe Grüße, lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben,
Jochen
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