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Alt 13.01.2016, 15:19
B.ea B.ea ist offline
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Standard AW: Zufallsbefund Speiseröhrenkrebs bei meinem Vater

Hallo,

viel ist passiert seit meinem letzten Bericht. Leider gab es am Freitag, also zwei Tage nach der Operation Komplikationen. Zum einen hatte mein Vater eine Anastomoseninsuffizienz ( die Verbindungsnaht hat sich sozusagen gelöst), die Atmung hat nicht mehr gut geklappt, die inneren Organe im Bauchbereich waren geschwollen und die Nieren haben nicht mehr richtig funktioniert. Verschelchtert hatte sich das wohl schon in der Nacht zu Freitag, am Freitag morgen ist mein Vater dann direkt in den OP. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass so ein Anruf nicht gerade fröhlich macht, zumal es meinem Vater ja am Tag davor so prima ging.
Sie haben in der OP einen Stent in die Speiseröhre gesetzt um das Leck zu stabilisieren. Dann haben sie den Bauchraum eröffnet, da da natürlich auch durch das Leck dann Flüssigkeit ausgetreten ist, die nicht nach außen gelangen sollte.
Nach der OP habe ich da angerufen, dann wurde mir gesagt, der Zustand sei natürlich kritisch, die Nieren haben da noch nicht funktioniert, den Bauch haben sie offen gelassen (Organe mussten noch abschwellen) und mein Vater war komplett beatmet.
Samstag vormittag gabs dann zumindest ein wenig Entwarnung, die Nieren sind wieder "angesprungen" und mein Vater wurde nur noch teilbeatmet. Er hat natürlich massig an Medikamenten bekommmen.
Für meine Mutter war der Besuch Abends bei ihm sehr schlimm, sie ist damit nur sehr schwer zurecht gekommen. Mein Vater konnte durch die Medis nur sehr schwer die Augen öffnen, hatte ja die Teilbeatmung dran. Meine Mutter hat nachher gesagt, dass sie am liebsten raus gerannt wäre. Schön fand ich, dass mein Vater nach meiner Hand gesucht und sie gedrückt hat.
Sonnstag wurde dann auch im Laufe des Tages die Teilbeatmung weg gemacht und mein Vater hat abends bei mir angerufen. Ich muss wirklich sagen, dass es ja nicht schön ist, wenn sich die Intensiv meldet, man hat ja keine Ahnung was dann kommt.
Mein Vater war sehr komisch am Telefon, nicht sehr orientiert und recht verwirrt.... Aber es tat sehr gut seine Stimme zu hören. Er war schon mit einem Pfleger aufgestanden, machte seine Übungen.
Montag sollte eigentlich der Bauch verschlossen werden. Die OP wurde aber sowohl Montag als auch Dienstag verschoben und findet nun hoffentlich heute statt. Die Argumentation die mir die Ärztin beim gestrigen Besuch gegeben hat, ist zum einem gut und zum anderen etwas komisch. Meinem Vater gehe es zu gt, daher machen die erst alle dringlicheren OPs.
Mein Vater ist natürlich sehr genervt, er möchte den Kram einfach hinter sich haben.
Er hatte gestern auch noch ziemliche Schmerzen und war auch noch nicht 100%ig da. Kreislauf war auch nicht so super, Blutdruck war recht hoch.
Aber alles in allem bin ich froh, dass er auch die Komplikationen so gut überstanden hat, auch die Ärztin meinte sowas hätte sie auch noch nicht gesehen, dass sich jemand so schnell davon erholt.

Jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben, aber es ist ja auch recht viel passiert. Ich hoffe jetzt einfach mal dass die OP gut und vorallem recht bald läuft.

Viele liebe Grüße,

Bea
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