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Alt 20.07.2004, 21:07
Gast
 
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Standard Bauchfellkrebs

Liebe Anja,
hier ein paar Hinweise bezüglich der Pflege deines Schwiegervaters nach dem KHaufenthalts. Gibt es in dem KH eine Krankenhaussozialdienst? Wenn ja dann solltet ihr den aufsuchen denn der ist dafür zuständig die Versorgung nach dem KHaufenthalt zu organisieren und entsprechende Anträge zu stellen. So wie du den Zustands deines Vaters beschreibst ist er in jedem Fall pflegebedürftig, das heißt für euch einen Antrag bei der Pflegeversicherung auf eine Pflegestufe zu stellen. Es gibt insgesamt 3 Stufen- die 3. ist die höchste. Wichtig bei dem Antrag ist zu belegen wieviel Pflege er am Tag benötigt- jede Kleinigkeit vom waschen bis anziehen über künstlichen Darmausgang versorgen...- alles exakt in Minuten. Danach entscheidet sich die Einstufung (dabei ist euch das Pflegepersonals des KH behilflich). Die Begutachtung erfolgt durch den MDK (med. Dienst der Krankenkassen). Ist euer Vater eingestuft, habt ihr die Wahl zwischen vollstationärer, teilstat. oder Pflege durch einen professionellen Dienst zu Hause. In letzterm Fall würde die Pflegevers. folgendes zahlen: 1: 383€ 2: 921€ 3: 1432€ Härtefall: 1918€
Es ist natürlich die Frage ob das ausreicht... Es besteht auch die Möglichgkeit das jemand von euch die Pflege übernimmt- die Kasse würde dann auch einen kleinen Teil für die "Pflegeperson" zahlen; auch für deren Versicherungen. Es geht auch das ihn jn. von euch pflegt und stundenweise in einem Heim etc. abgibt, weil er arbeiten muß- auch da gibt´s Zuschüsse. Auf jeden Fall informiert euch und laßt euch beraten!
Zum medizinischen kann ich schwer etwas sagen- ich habe es am eigenen Leib erfolgen das viele Ärzte sich scheuen wenn es darum geht das das Bauchfell betroffen ist. Mir haben die Ärzte knallhart ins Gesicht gesagt sie können mir nicht mehr helfen obwohl es sich bei mir um eine gutartige Krankheit handelte. Und ein Arzt der sich damit auskannte hat gemeint "das kriegen wir schon wieder hin" und er hatte recht- bin seit einem Jahr wieder gesund. Deshalb ist es so wichtig einen Arzt zu haben der sich wirklich "damit" (Bauchfell) auskennt. Ihr solltet euch nicht davor scheuen andere Ärzte zu befragen wenn ihr unsicher seid. Ich persönlich finde es nicht in Ordnung die Angehörigen sich den Kopf zerbrechen zu lassen ob eine Chemo durchgeführt werden soll- denn das kann man gar nicht objektiv entscheiden. Da hilft nur eine klare Aussage wie die Chancen bestehen und was der Zustand zuläßt. Ich denke das das auch individuell von Fall zu Fall entschieden werden muß- unabhängig vom Alter. Der Behandlungsweg ist hart, aber es gibt immer wieder Positivbeispiele die es geschafft haben. Ich habe oftmals den Ausspruch gehört den Krebs so aggressiv angehen wie möglich, aber da natürlich ist auch die Frage inwieweit das bei dem angeschlagenen Zustand eures Vaters möglich ist. Ich wünsche euch ganz viel Kraft! Und immer dran denken die Hoffnung stirbt zuletzt!
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