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Alt 16.10.2010, 19:37
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Assist Assist ist offline
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Registriert seit: 26.08.2010
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Standard AW: sie liegt im koma

Lieber Marcus,

wie gerne würde ich Dich jetzt einmal in den Arm nehmen.

Diese Situation, die ihr durchleben müsst,ist unmenschlich, Du musst auch einmal weinen dürfen, auch vor Deiner Tochter. Sie spürt ja auch, das Ihr in einer Ausnahmesituation steckt, dass das alles nicht normal ist und Du Dir große Sorgen machst. So schlimm das ist, ihr werdet miteinander reden müssen, auch über die Angst Kristina zu verlieren.

Habt Ihr keine Psychologen/in, die/der Euch begleitet in dieser Lage, mit der/dem Du Dich einfach mal aussprechen kannst, Last abgeben kannst? Du musst auch an Dich denken. Und auch für Sandra wäre das sicherlich wichtig. Wir können hier viel schreiben und versuchen, Dir zu helfen, aber ich glaube, Du brauchst jetzt einen echten Menschen an Deiner Seite, mit dem Du Deine Ängste besprechen kannst, der Distanz und Erfahrung hat und der Dich auffängt.

Übrigens, bei uns gibt es sogenannte "Trauergruppen" für Kinder, wird u.a. hier vom Deutschen Roten Kreuz angeboten. Sie können da mit anderen Kindern über ihre Gedanken, Gefühle sprechen, malen, basteln und lernen mit der Trauer/Angst umzugehen, auch weil sie sehen, dass sie nicht die Einzigen sind. Wir haben einen unserer Söhne dort angemeldet, weil zeitgleich mit meiner Diagnose ein Schulfreund von ihm bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist und er glaubte, es gäbe keine Ende mehr und alles sei nur noch Tod. Es geht ihm jetzt besser.

Ich nehme Dich gedanklich in den Arm und würde Dir gerne etwas von Deiner Last abnehmen. Aber Trauer und Weinen und auch Verzweiflung gehören dazu und Du solltest es zulassen, Du machst nichts falsch!

Ganz liebe Grüße,
Alexandra